Auferstehung: Das Werk ist getan
Zur Zeit der Frühlingsfeste erinnern wir uns besonders an den Tod und die Auferstehung unseres Erlösers, Jesus Christus. Diese Festtage ermutigen uns, über unseren Erlöser und das Heil, das er für uns erlangt hat, nachzudenken. Opfer, Gaben, Brandopfer und Sündopfer vermochten es nicht, uns mit Gott zu versöhnen. Doch das Opfer Jesu Christi hat ein für alle Mal die vollständige Versöhnung bewirkt. Jesus trug die Sünden jedes Einzelnen an das Kreuz, auch wenn viele dies noch nicht erkennen oder annehmen. «Dann aber sprach er (Jesus): Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen. Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze. Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi» (Hebräer 10,9-10).
Das Werk ist vollbracht, das Geschenk liegt bereit. Vergleichbar damit, dass das Geld bereits auf der Bank bereitliegt, wir müssen es nur noch abholen: «Er selbst ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt» (1. Johannes 2,2).
Unser Glaube trägt nichts zur Wirksamkeit dieser Tat bei, noch versucht er, diese Gabe zu erlangen. Durch den Glauben nehmen wir das unschätzbare Geschenk der Versöhnung mit Gott an, das uns durch Jesus Christus gewährt wird. Wenn wir an die Auferstehung unseres Erlösers denken, erfüllt uns das mit dem Wunsch, vor Freude zu hüpfen – denn seine Auferstehung eröffnet uns die freudige Perspektive auf unsere eigene Auferstehung. So leben wir bereits heute in einem neuen Leben mit Christus.
Eine neue Schöpfung
Unsere Erlösung lässt sich als eine neue Schöpfung beschreiben. Mit dem Apostel Paulus können wir bekennen, dass der alte Mensch mit Christus gestorben ist: «Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden» (2. Korinther 5,17). Wir werden zu einem neuen Menschen, der geistlich wiedergeboren ist mit einer neuen Identität.
Das ist der Grund, weshalb seine Kreuzigung für uns so wichtig ist. Mit ihm hingen wir am Kreuz, an dem der alte, sündige Mensch mit ihm starb und wir haben jetzt mit dem auferstandenen Christus ein neues Leben. Es besteht ein Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Menschen. Christus ist das Ebenbild Gottes und wir wurden neu nach seinem Bild geschaffen. Gottes Liebe zu uns ist so gross, dass er Christus sandte, um uns von unserer Widerspenstigkeit und Selbstsucht zu befreien.
Das Wunder unserer Bedeutung finden wir schon in den Psalmen: «Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt» (Psalm 8,4-6).
Die Betrachtung der Himmelskörper – Mond und Sterne – und das Nachsinnen über die unermesslichen Weiten des Universums sowie die beeindruckenden Kräfte jedes Sterns werfen die Frage auf, warum Gott sich überhaupt mit uns befasst. Angesichts dieser überwältigenden Schöpfung erscheint es uns schwer vorstellbar, dass er uns Beachtung schenkt und sich für jeden von uns interessiert.
Was ist der Mensch?
Wir Menschen stellen ein Paradox dar, einerseits tief in Sünden verstrickt, andererseits von einem moralischen Anspruch an sich selbst geleitet. Die Wissenschaft bezeichnet Menschen als «Homo sapiens», Teil des Tierreichs, während die Bibel uns als «nephesch» bezeichnet, ein Begriff, der auch für Tiere verwendet wird. Wir bestehen aus Staub und kehren im Tod zu diesem Zustand zurück.
Doch nach biblischer Auffassung sind wir weit mehr als nur Tiere: «Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau» (1. Mose 1,27). Als einzigartige Schöpfung Gottes, geschaffen zum Ebenbild Gottes, besitzen Männer und Frauen das gleiche spirituelle Potenzial. Soziale Rollen dürfen den geistlichen Wert einer Person nicht mindern. Jeder Mensch verdient Liebe, Ehre und Achtung. Das erste Buch Mose endet mit der Feststellung, dass alles Erschaffene «sehr gut» war, genau wie Gott es sich vorgestellt hatte.
Die Realität zeigt aber, dass etwas Grundlegendes mit der Menschheit nicht stimmt. Was lief falsch? Die Bibel erklärt, dass die ursprünglich perfekte Schöpfung durch den Sündenfall pervertiert wurde: Adam und Eva assen die Frucht von dem verbotenen Baum, wodurch die Menschheit sich gegen ihren Schöpfer auflehnte und entschied, ihren eigenen Weg zu gehen.
Das erste Anzeichen ihrer Sünde war eine verzerrte Wahrnehmung: Plötzlich empfanden sie ihre Nacktheit als unangemessen: «Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze» (1. Mose 3,7). Sie stellten den Verlust ihrer intimen Beziehung zu Gott fest. Sie fürchteten sich vor der Begegnung mit Gott und versteckten sich. Das wahre Leben in Harmonie und Liebe mit Gott endete in diesem Augenblick – geistlich waren sie tot: «An dem Tage, da du von dem Baum isst, musst du des Todes sterben» (1. Mose 2,17).
Was blieb, war eine rein physische Existenz, weit entfernt von dem erfüllten Leben, das Gott für sie vorgesehen hatte. Adam und Eva stehen stellvertretend für die gesamte Menschheit, die sich in Rebellion gegen ihren Schöpfer befindet; Sünde und Tod prägen somit jede menschliche Gesellschaft.
Erlösungsplan
Das menschliche Problem liegt in eigenem Versagen und Schuld, nicht bei Gott. Er bot einen idealen Anfang, doch wir Menschen haben diesen verwirkt. Dennoch wendet sich Gott uns zu und verfolgt einen Plan mit uns. Jesus Christus, Gott als Mensch, stellt das perfekte Abbild Gottes dar und wird als «der letzte Adam» bezeichnet. Er wurde vollständig Mensch, demonstrierte absolute Gehorsamkeit und Vertrauen zu seinem himmlischen Vater und stellt damit ein Vorbild für uns dar: «Der erste Mensch, Adam, wurde zu einem lebendigen Wesen, und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht» (1. Korinther 15,45).
Wie Adam den Tod in die Welt brachte, so eröffnete Jesus den Weg zum Leben. Er ist der Anfang einer neuen Menschheit, einer neuen Schöpfung, in der alle durch ihn wieder lebendig gemacht werden. Durch Jesus Christus erschafft Gott den neuen Menschen, über den Sünde und Tod keine Macht mehr haben. Der Sieg ist errungen, der Versuchung wurde standgehalten. Jesus stellte das Leben, das durch die Sünde verloren gegangen war, wieder her: «Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe» (Johannes 11,25).
Durch den Glauben Jesu Christi wurde Paulus zu einer neuen Schöpfung. Diese geistliche Veränderung hat einen Einfluss auf seine Einstellung und auf sein Verhalten: «Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben» (Galater 2,19-20).
Sind wir in Christus, dann werden wir auch das Bild Gottes in der Auferstehung tragen. Wie das aussehen wird, kann unser Verstand jetzt noch nicht völlig erfassen. Wir wissen auch nicht genau, wie ein «geistlicher Körper» aussieht; wir wissen aber, dass er wunderbar sein wird. Unser gnädiger und liebevoller Gott wird uns mit überströmender Freude segnen, und wir werden ihn in alle Ewigkeit loben!
Der Glaube Jesu Christi und sein Wirken in unserem Leben helfen uns, unsere Unvollkommenheit zu überwinden und uns in das Wesen zu verwandeln, das Gott in uns sehen möchte: «Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider, und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist» (2. Korinther 3,18).
Obwohl wir Gottes Bild derzeit noch nicht in seiner vollen Pracht sehen, ist uns zugesichert, dass wir es einmal sehen werden: «Wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen» (1. Korinther 15,49).
Unsere auferstandenen Körper werden dem von Jesus Christus ähnlich sein: herrlich, mächtig, geistlich, himmlisch, unvergänglich und unsterblich. Johannes sagt hierzu: «Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist» (1. Johannes 3,2).
Was sehen Sie, wenn Sie jemandem begegnen? Sehen Sie das Ebenbild Gottes, die potentielle Grösse, die Gestaltung des Bildes Christi? Sehen Sie das Wirken Gottes wunderschönem Plan, indem er Sündern Gnade schenkt? Freuen Sie sich, dass er die Menschheit, die abgeirrt war, erlöst? Freuen Sie sich, dass er die Menschheit, die abgeirrt ist, erlöst? Der Plan Gottes ist noch viel wunderbarer als die Sterne und viel herrlicher als das ganze Universum. Freuen wir uns an den Frühlingsfesten, an unserem Herrn und Erlöser, Jesus Christus. Danken Sie ihm für sein Opfer, das er für Sie brachte und dessen Wirksamkeit für die ganze Welt ausreicht. In Jesus haben Sie das neue Leben!
von Joseph Tkach
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