Unser wahrer Wert

505 unser wahrer wert

Durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung gab Jesus der Menschheit einen Wert, der bei Weitem alles übersteigt, was wir uns je erarbeiten, verdienen oder gar vorstellen könnten. Der Apostel Paulus hat es so beschrieben: „Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne“ (Philipper 3,8). Paulus wusste, dass eine lebendige, tiefe Beziehung mit Gott durch Christus einen unendlichen, – unschätzbaren – Wert hat, verglichen mit allem, was eine versiegende Quelle jemals bieten könnte. Er kam zu diesem Schluss, indem er sein eigenes geistliches Erbe betrachtete und sich dabei zweifellos die Worte aus Psalm 8 in Erinnerung rief: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,5).

Haben Sie sich jemals gefragt, warum Gott in der Person Jesus so gekommen ist, wie er es getan hat? Hätte er nicht mit himmlischen Heerscharen kommen können, die seine Macht und seinen Ruhm hätten zeigen können? Hätte er nicht als sprechendes Tier kommen können oder wie ein Superheld aus den Marvel-Comics? Doch wie wir wissen, kam Jesus in demütigster Weise – als ein hilfloser Säugling. Sein Plan war, auf schreckliche Weise getötet zu werden. Ich kann nicht anders als ermutigt sein, wenn ich an die erstaunliche Wahrheit denke, dass er uns nicht braucht, aber trotzdem kam. Wir haben nichts, was wir ihm geben könnten, ausser Ehre, Liebe und Dankbarkeit.

Da Gott uns nicht braucht, stellt sich die Frage nach unserem Wert. In rein materieller Hinsicht sind wir relativ wenig wert. Der Wert der Chemikalien, aus denen unser Körper besteht, liegt bei etwa 140 Franken. Wenn wir das Knochenmark, unsere DNA und die Organe unseres Körpers verkaufen würden, könnte der Preis auf einige Millionen Franken steigen. Aber dieser Preis ist nicht annähernd mit unserem wahren Wert zu vergleichen. Als neue Geschöpfe in Jesus sind wir von unschätzbarem Wert. Jesus ist die Quelle dieses Wertes – der Wert eines Lebens, das in Beziehung zu Gott gelebt wird. Der dreieinige Gott hat uns aus dem Nichts ins Dasein gerufen, damit wir ewig in vollkommener, heiliger und liebevoller Beziehung mit ihm leben. Diese Beziehung ist eine Einheit und Gemeinschaft, in der wir frei und gern alles empfangen, was Gott uns gibt. Im Gegenzug vertrauen wir ihm alles an, was wir sind und haben.

Christliche Denker haben im Laufe der Jahrhunderte die Herrlichkeit dieser Liebesbeziehung auf verschiedenste Weise zum Ausdruck gebracht. Augustinus sagte: „Du hast uns zu deinem Eigentum geschaffen. Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir“. Der französische Naturwissenschaftler und Philosoph Blaise Pascal sagte: „Im Herzen eines jeden Menschen ist ein Leere, die nur durch Gott selbst gefüllt werden kann“. C.S. Lewis sagte: „Niemand, der die Freude, Gott zu kennen erlebt hat, würde sie jemals gegen alles Glück der Welt eintauschen wollen.“ Er sagte auch, dass wir Menschen dazu geschaffen sind, nach „Gott zu verlangen“.

Gott schuf alles (einschliesslich uns Menschen), weil „Gott die Liebe ist“, wie es der Apostel Johannes ausdrückte (1. Johannes 4,8). Gottes Liebe ist die höchste Realität – die Grundlage aller geschaffenen Realität. Seine Liebe ist von unendlich grossem Wert und es ist seine erlösende und verwandelnde Liebe, die er uns entgegenbringt und die unseren wahren Wert aus- macht.

Lasst uns nie die Realität der Liebe Gottes zu uns Menschen aus den Augen verlieren. Wenn wir Schmerzen haben, ob körperlich oder emotional, sollten wir uns daran erinnern, dass Gott uns liebt und nach seinem Zeitplan alle Schmerzen wegnehmen wird. Wenn wir Kummer, Verlust und Trauer haben, sollten wir uns daran erinnern, dass Gott uns liebt und eines Tages alle Tränen wegwischen wird.

Als meine Kinder jung waren, fragten sie mich, warum ich sie liebe. Meine Antwort war nicht, dass sie liebe Kinder waren, die gut aussahen (was sie waren und immer noch sind). Es ging nicht darum, dass sie herausragende Schüler waren (was zutraf). Stattdessen war meine Antwort: «Ich liebe euch, weil ihr meine Kinder seid!» Es trifft den Kern dessen, warum Gott uns liebt: «Wir gehören zu ihm und das macht uns wertvoller, als wir es uns überhaupt vorstellen könnten». Das sollten wir nie vergessen!

Freuen wir uns über unseren wahren Wert als Geliebte Gottes.

Joseph Tkach

Präsident
GRACE COMMUNION INTERNATIONAL