Christus, das Ende des Gesetzes

Jedes Mal, wenn ich die Briefe des Apostels Paulus lese, sehe ich, dass er mutig die Wahrheit verkündete, was Gott durch die Geburt, das Leben, den Tod, die Auferstehung und die Himmelfahrt Jesu erreichte. In vielen anderen Briefen verbrachte Paulus einen guten Teil der Zeit damit, jene Menschen mit Gott zu versöhnen, die Jesus nicht vertrauen konnten, weil ihre Hoffnung auf dem Gesetz beruhte. Es ist wichtig, festzuhalten, dass das Gesetz, das Gott Israel gab, vorübergehend war. Es war nur als vorübergehend geplant und sollte nur wirksam bleiben, bis Christus kam.

Für Israel war das Gesetz ein Lehrer, der sie über Sünde und Gerechtigkeit und die Notwendigkeit für einen Erlöser belehrte. Es führte sie, bis der verheissene Messias kam, durch den Gott alle Völker segnen würde. Aber das Gesetz konnte Israel weder Gerechtigkeit noch Heil geben. Es konnte ihnen nur sagen, dass sie schuldig waren, dass sie eines Erlösers bedurften.

Für die christliche Kirche lehrt uns das Gesetz, so wie das gesamte Alte Testament, wer Gott ist. Es lehrt uns auch, wie Gott sich ein Volk schuf, aus dem der Erlöser hervorgehen würde, um ihre Sünden wegzunehmen – nicht nur von Gottes Volk Israel, sondern die Sünden der ganzen Welt.

Das Gesetz war nie als ein Ersatz für eine Beziehung mit Gott geplant, sondern als ein Mittel, um Israel hin zu ihrem Erlöser zu führen. In Galater 3,19 schrieb Paulus: „Was soll dann das Gesetz? Es ist hinzugekommen um der Sünden willen, bis der Nachkomme da sei, dem die Verheissung gilt.“

Mit anderen Worten, Gott hatte für das Gesetz einen Anfangspunkt und einen Endpunkt, und der Endpunkt war der Tod und die Auferstehung des Messias und Erlösers Jesus Christus.
Paulus fuhr in Versen 21-26 fort: „Wie? Ist dann das Gesetz gegen Gottes Verheissungen? Das sei ferne! Denn nur, wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz. Aber die Schrift hat alles eingeschlossen unter die Sünde, damit die Verheiss¬ung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben würde denen, die glauben. Ehe aber der Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der dann offenbart werden sollte. So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.“

Bevor Gott seine Augen für dieses Verständnis öffnete, hatte Paulus nicht gesehen, wohin das Gesetz zielte – hin zu einem liebevollen, barmherzigen und vergebenden Gott, der uns von den Sünden, die das Gesetz offenbarte, erlösen würde. Stattdessen sah er das Gesetz als ein Ende an sich, und landete schliesslich bei einer beschwerlichen, leeren und destruktiven Religion.

„Und so fand sich's, dass das Gebot mir den Tod brachte, das doch zum Leben gegeben war“ schrieb er in Römer 7,10, und er stellte in Vers 24 die Frage: „Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?“ Die Antwort, die er fand ist, dass das Heil nur durch Gottes Gnade kommt und nur durch den Glauben an Jesus Christus erfahren werden kann.

In all dem sehen wir, dass der Pfad zur Gerechtigkeit nicht durch das Gesetz kommt, das unsere Schuld nicht wegnehmen kann. Der einzige Pfad zur Gerechtigkeit ist durch den Glauben an Jesus, in dem all unsere Sünden vergeben sind, und in dem wir mit unserem treuen Gott versöhnt sind, der uns bedingungslos liebt und uns niemals loslassen wird.

von Joseph Tkach


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