Wer ist Gott?
Dort, wo die Bibel „Gott“ erwähnt, ist nichtein einzelnes Wesen im Sinne eines „alten Mannes mit einem spitzen Bart und Hut“ gemeint, das man Gott nennt. In der Bibel erkennt man Gott, der uns erschaffen hat, als eine Einigkeit von drei ausgeprägten oder „unterschiedlichen“ Personen, nämlich, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Der Vater ist nicht der Sohn, und der Sohn ist nicht der Vater. Der Heilige Geist ist nicht der Vater oder der Sohn. Sie haben zwar unterschiedliche Persönlichkeiten, aber die gleichen Motive, Absichten und dieselbe Liebe, und besitzen die gleiche Wesenheit und das gleiche Sein (1. Mose 1, 26; Matthäus 28, 19, Lukas 3,21-22).
Dreieinigkeit
Die drei Gottpersonen sind sich so nah und so miteinander vertraut, dass wenn wir eine Person Gottes kennen, wir auch die anderen Personen kennen. Das ist der Grund, warum Jesus offenbart, dass Gott eins [einer] ist, und das sollten wir im Sinn haben, wenn wir sagen, dass es nur einen Gott gibt (Markus 12,29). Zu denken, dass die drei Personen Gottes irgendetwas Geringeres als eins wären, würde bedeuten, die Einigkeit und Vertrautheit [Intimität] Gottes zu verraten! Gott ist Liebe und das bedeutet, dass Gott ein Wesen mit engen Beziehungen ist (1. Johannes 4,16). Auf Grund dieser Wahrheit über Gott wird Gott manchmal „die Dreieinigkeit“ oder der „dreieinige Gott“ genannt. Dreieinigkeit und dreieinig bedeuten beide „drei in Einigkeit“. Wenn wir das Wort „Gott“ aussprechen, sprechen wir stets über drei unterschiedliche Personen in Einigkeit – den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist (Matthäus 3,16-17; 28,19). Es istähnlich wie wir die Begriffe „Familie“ und „Team“ verstehen. Ein „Team“ oder eine „Familie“ mit unterschiedlichen, doch gleichwertigen Personen. Das heisst nicht dass es drei Götter gibt, weil Gott nur ein einziger Gott ist, aber drei unterschiedliche Personen in dem einen Wesen Gottes (1. Korinther 12,4-6; 2. Korinther 13, 14).
Adoption
Gott, die Dreieinigkeit, geniesst solch eine vollkommene Beziehung miteinander, dass sie die Entscheidung trafen, diese Beziehung nicht für sich selbst zu behalten. Sie ist einfach zu gut dafür! Der dreieinige Gott wollte andere in seine Beziehung der Liebe aufnehmen, damit andere sich dieses Lebens in Fülle auf ewig, als freies Geschenk, erfreuen würden. Die Absicht des dreieinigen Gottes, sein mit Freude erfülltes Leben mit anderen zu teilen, war der Grund für die ganze Schöpfung, und besonders für die Erschaffung der Menschheit (Psalm 8, Hebräer 2,5-8). Das meint das Neue Testament mit den Worten „adoptieren“ oder „Adoption“ (Galater 4,4-7; Epheser 1,3-6; Römer 8,15-17.23). Der dreieinige Gott hatte die Absicht, die gesamte Schöpfung in jeden Aspekt von Gottes Leben einzubeziehen! Adoption ist Gottes erster und einziger Grund für alles Erschaffene! Stellen Sie sich einfach Gottes gute Nachricht als Plan „A“ vor, wobei„A“ für „Adoption“ steht!
Menschwerdung
Weil Gott, die Dreieinigkeit, existierte, bevor es etwas gab, was wir Schöpfung nennen, musste sie zuerst die Schöpfung ins Dasein bringen, um sie zu adoptieren Aber die Frage kam auf: Wie konnte die Schöpfung und die Menschheit in die Beziehung des dreieinigen Gottes einbezogen werden, wenn nicht der dreieinige Gott selber die Schöpfung in diese Beziehung hineinbrachte? Schliesslich, wenn man nicht Gott ist, kann man nicht auf irgendeine Weise Gott werden! Etwas Geschaffenes kann nicht etwas Ungeschaffenes werden. Auf irgendeine Weise würde der dreieinige Gott ein Geschöpf werden und ein Geschöpf bleiben müssen (während er gleichzeitig auch Gott bleibt), wenn Gott uns dauerhaft in seine gemeinsame Beziehung bringen und dort behalten möchte. Hier kommt nun die Menschwerdung Jesu, des Gottmenschen, ins Spiel. Gott, der Sohn wurde Mensch – dies bedeutet, dass es überhaupt nicht an unseren eignen Bemühungen liegt, uns selber in eine Beziehung mit Gott zu bringen. Der dreieinige Gott hat in seiner Gnade die ganze Schöpfung in Jesus, dem Sohn Gottes, in seine Beziehung miteinbezogen. Der einzige Weg, um die Schöpfung in die Beziehung des dreieinigen Gottes zu bringen, bestand darin, dass Gott sich selber in Jesus erniedrigte und die Schöpfung durch einen freiwilligen und willigen Akt in sich selbst aufnahm. Diese Tat des dreieinigen Gottes, uns durch Jesus aus freiem Entschluss in ihre Beziehung einzuschliessen, nennt man „Gnade“ (Epheser 1,2; 2,4-7; 2. Petrus 3,18).
Der Plan des dreieinigen Gottes, für unsere Adoption Mensch zu werden, bedeutete, dass Jesus für uns auch dann gekommen wäre, wenn wir nie gesündigt hätten! Der dreieinige Gott erschuf uns, um uns zu adoptieren! Gott erschuf uns nicht, um uns von Sünde zu befreien, obwohl Gott uns in der Tat von Sünde errettet hat. Jesus Christus ist NICHT Plan „B“ oder ein nachträglicher Gedanke Gottes. Er ist nicht bloss ein Pflaster, mit dem man unser Sündenproblem zupflastert. Die atemberaubende Wahrheit ist, dass Jesus Gottes erster und EINZIGER Gedanke war, um uns in eine Beziehung mit Gott zu bringen. Jesus ist die Erfüllung von Plan „A“, der vor der Schöpfung der Welt in Gang gesetzt wurde (Epheser 1,5-6; Offenbarung 13,8). Jesus kam, um uns in die Beziehung des dreieinigen Gottes einzubeziehen, wie Gott es von Anfang an geplant hatte, und nichts, nicht einmal unsere Sünde, konnte diesen Plan verhindern! Wir sind alle in Jesus errettet (1. Timotheus 4,9-10), weil Gott daraufhin bedacht war, seinen Plan der Adoption zu erfüllen! Der dreieinige Gott legte diesen Plan von unserer Adoption in Jesus fest, bevor wir erschaffen wurden, und wir sind schon jetzt Gottes adoptierte Kinder! (Galater 4,4-7; Epheser 1,3-6; Römer 8,15-17.23).
Geheimnis und Unterweisung
Dieser Plan des dreieinigen Gottes, die ganze Schöpfung durch Jesus in eine Beziehung mit sich zu adoptieren, war einst ein Geheimnis, das niemand kannte (Kolosser 1,24-29). Nachdem aber Jesus in den Himmel aufgefahren war, sandte er den Heiligen Geist der Wahrheit, um uns diese Aufnahme und Einbeziehung in Gottes Leben zu offenbaren (Johannes 16, 5-15). Durch die Unterweisung des Heiligen Geistes, der nun auf die ganze Menschheit ausgegossen wurde (Apostelgeschichte 2,17) und durch die Gläubigen, die diese Wahrheit glauben und begrüssen (Epheser 1,11-14), wird dieses Geheimnis in der ganzen Welt bekannt gemacht (Kolosser 1,3-6)! Wenn diese Wahrheit geheim gehalten wird, können wir sie nicht annehmen und ihre Freiheit nicht erfahren. Stattdessen schenken wir Lügen Glauben und erfahren alle Arten von negativen Beziehungsproblemen (Römer 3, 9-20, Römer 5,12-19!). Nur wenn wir die Wahrheit über uns selbst in Jesus erfahren, fangen wir an zu erkennen, wie sündhaft es war, Jesus nichtrichtig in seiner Vereinigung mit allen Menschen in aller Welt zu sehen (Johannes 14,20;1. Korinther 5,14-16; Epheser 4,6!). Gott möchte, dass jeder Mensch weiss, wer er wirklich ist und wer wir in ihm sind (1. Timotheus 2,1-8). Dies ist die frohe Botschaft seiner Gnade in Jesus (Apostelgeschichte 20, 24).
Zusammenfassung
Angesichts dieser Theologie, die sich auf die Person Jesu zentriert, ist es nicht unsere Aufgabe, Menschen zu „retten“. Wir wollen ihnen helfen zu erkennen, wer Jesus ist und wer sie bereits jetzt in ihm sind – Gottes adoptierte Kinder! Im Wesentlichen möchten wir, dass sie wissen, dass sie in Jesus bereits jetzt zu Gott gehören (und dies wird sie ermutigen, zu glauben, sich richtig zu verhalten und errettet zu werden!)
von Tim Brassell