Zusammensein mit Jesus

544 zusammensein mit jesusWie sieht Ihre jetzige Lebenssituation aus? Tragen Sie Lasten im Leben, die sie niederdrücken und plagen? Haben Sie Ihre Kräfte aufgebraucht und sind bis an die Grenze dessen gegangen, was Sie leisten können? Ihr Leben, wie Sie es jetzt erleben, ermüdet Sie, obwohl Sie sich nach tieferer Ruhe sehnen, können Sie keine finden. Jesus ruft Sie auf, zu ihm zu kommen: «Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht» (Matthäus 11,28-30). Was gebietet Jesus uns durch seinen Appell? Er nennt drei Dinge: «Kommt zu mir und nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir».

Kommt zu mir

Jesus lädt uns ein, heranzutreten und in seiner Gegenwart zu leben. Er öffnet uns eine Tür, um eine engere Beziehung durch das Zusammensein mit ihm zu entwickeln. Wir sollen uns freuen, bei ihm zu sein und bei ihm zu bleiben. Er lädt uns ein, mehr Gemeinschaft mit ihm zu pflegen und ihn intensiver kennenzulernen — damit wir uns freuen, ihn zu kennen und ihm zu vertrauen in dem, wer er ist.

Nehmt mein Joch auf euch

Jesus sagt seinen Zuhörern, dass sie nicht nur zu ihm kommen sollen, sondern sie sollen auch sein Joch auf sich nehmen. Beachten Sie, dass Jesus nicht nur von seinem „Joch“ spricht, sondern erklärt, dass sein Joch gleichsam «seine Last» sei. Ein Joch war ein Holzgeschirr, das auf den Nacken von zwei Tieren, meist Ochsen, befestigt wurde, damit sie gemeinsam eine Ladung Ware ziehen konnten. Jesus macht eine klare Trennung zwischen den Lasten, die wir bereits tragen und denjenigen, die er uns aufträgt, sie zu tragen. Das Joch verbindet uns mit ihm und beinhaltet, eine neue enge Beziehung. Diese Beziehung ist eine Teilhabe, in Gemeinschaft und Verbundenheit mit ihm zu wandeln.

Jesus hat uns nicht berufen, einer grossen Gruppe beizutreten. Er möchte in einer persönlichen Zweier-Beziehung mit uns, die eng und allgegenwärtig ist, leben, um sagen zu können, dass wir, wie mit einem Joch, mit ihm verbunden sind!

Jesu Joch auf sich zu nehmen bedeutet, unser ganzes Leben nach ihm auszurichten. Jesus ruft uns in eine innige, beständige, dynamische Beziehung, in der unsere Erkenntnis über ihn wächst. Wir wachsen in dieser Beziehung mit dem Einen, mit dem wir im Joch verbunden sind. Indem wir sein Joch auf uns nehmen,versuchen wir nicht, seine Gnade zu verdienen, sondern wachsen darin, sie von ihm anzunehmen.

Lernt von mir

Sich von Jesu unter das Joch einspannen zu lassen, bedeutet nicht nur, sich an seinem Werk zu beteiligen, sondern durch die Beziehung zu ihm, von ihm zu lernen. Das Bild hier ist das eines Lernenden, der mit Jesus verbunden ist, dessen Blick sich voll auf ihn konzentriert, statt nur an seiner Seite zu gehen und vor sich hinzustarren. Wir sollen mit Jesus wandeln und unsere Perspektive und unsere Weisungen stets von ihm entgegennehmen. Der Fokus liegt nicht so sehr auf der Last, sondern auf dem Einen, mit dem wir verbunden sind. Mit ihm zu leben, bedeutet, dass wir mehr und mehr über ihn lernen und wahrhaftig erkennen, wer er wirklich ist.

Sanft und leicht

Das Joch, das Jesus uns anbietet ist sanft und angenehm. An anderer Stelle im Neuen Testament wird es verwendet, um das freundliche und gütige Handeln Gottes zu beschreiben. «Ihr habt geschmeckt, dass der Herr freundlich ist» (1. Petrus 2,3). Lukas beschreibt Gott: «Er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen» (Lukas 6,35).
Jesu Last oder Joch ist auch «leicht». Das ist vielleicht das seltsamste Wort, das hier verwendet wird. Wird eine Last nicht als etwas Schweres definiert? Wenn sie leicht ist, wie kann sie eine Last sein?

Seine Last ist nicht einfach, sanft und leicht, weil weniger Last als unsere eigene zu tragen ist, sondern weil es um uns geht, um unsere Teilhabe an seiner liebevollen Beziehung, die in der Gemeinschaft mit dem Vater besteht.

Ruhe finden

Indem wir dieses Joch gemeinsam tragen und von ihm lernen, was Jesus uns sagt, gibt er uns Ruhe. Zur Betonung wiederholt Jesus diesen Gedanken zweimal, und beim zweiten Mal sagt er, so würden wir Ruhe finden «für unsere Seelen». Das Konzept von Ruhe geht in der Bibel weit über das blosse Unterbrechen unserer Arbeit hinaus. Er knüpft an die hebräische Vorstellung von Schalom an — Schalom ist Gottes Absicht, dass sein Volk Wohlstand und Wohlbefinden hat und die Güte Gottes und seine Wege kennt. Denken Sie darüber nach: Was möchte Jesus denen geben, die er zu sich ruft? Heilsame Ruhe für ihre Seelen, Erquickung, ganzheitliches Wohlergehen.

Wir können daraus folgern, dass andere Lasten, die wir mit uns schleppen, wenn wir nicht zu Jesus kommen, wahrhaftig müde machen und uns keine Ruhe lassen. Bei ihm zu sein und von ihm zu lernen, ist unsere Sabbat-Ruhe, die bis ins Innerste dessen reicht, wer wir sind.

Sanftmut und Demut

Wie kommt es, dass Jesu Sanftmut und Demut es ihm ermöglicht, uns Ruhe für die Seele zu geben? Was ist Jesus besonders wichtig? Er sagt, dass seine Beziehung zum Vater eine Beziehung echten Gebens und Nehmens ist.

«Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will» (Matthäus 11,27).
Jesus hat alle Dinge vom Vater erhalten, weil der Vater sie ihm gegeben hat. Er beschreibt die Beziehung zum Vater als eine Beziehung der gegenseitigen, persönlichen und innigsten Vertrautheit. Diese Beziehung ist einzigartig — es gibt niemanden, ausser dem Vater, der den Sohn in dieser Weise kennt und es gibt niemanden, ausser dem Sohn, der den Vater in dieser Weise kennt. Ihre innige und ewige Nähe beinhaltet eine gegenseitige Vertrautheit miteinander.

Wie hängt Jesu Beschreibung von sich selbst als sanftmütig und von Herzen demütig mit der Beschreibung der Beziehung zusammen, die er zu seinem Vater hat? Jesus ist «der Empfänger», der von dem Einen empfängt, den er innig kennt. Er beugt sich nicht nur äusserlich dem Willen des Vaters, zu geben, sondern gibt freigebig, was ihm freigebig gegeben wurde. Jesus freut sich, in der Ruhe zu leben, die daherkommt, weil er sie in der erkennenden, liebenden und gebenden Beziehung mit dem Vater teilt.

Jesu Verbundenheit

Jesus ist dynamisch und andauernd mit dem Vater unter dem Joch verbunden und diese Verbundenheit besteht seit Ewigkeit. Er und der Vater sind eins in einer echten Beziehung des Gebens und Nehmens. Im Johannesevangelium sagt Jesus, dass er nur tut und sagt, was er den Vater tun sieht und hört und gebietet. Jesus ist demütig und sanftmütig, weil er mit seinem Vater in dessen sicherer Liebe verbunden ist.

Jesus sagt, dass die einzigen, die den Vater kennen, diejenigen sind, die er erwählt, um es ihnen zu offenbaren. Er ruft alle heraus, die erkannt haben, dass sie mühselig und beladen sind. Der Ruf geht an alle Menschen, die mühselig und beladen sind, es betrifft wirklich alle. Jesus sucht solche Menschen, die bereit sind, etwas zu empfangen.

Lastenaustausch

Jesus ruft uns zu einem «Lastenaustausch» auf. Das Gebot Jesu, zu kommen, zu nehmen und von ihm zu lernen, impliziert das Gebot, die Lasten, mit denen wir zu ihm kommen, loszulassen. Wir geben sie auf und übergeben sie ihm. Jesus bietet uns seine Last und sein Joch nicht an, um sie zu unseren bereits vorhandenen eigenen Lasten und Jochen hinzuzufügen. Er gibt keine Ratschläge, wie wir unsere Lasten effizienter oder effektiver tragen können, damit sie leichter erscheinen. Er gibt uns keine Schulterpolster, damit die Gurte unserer Lasten uns weniger einschneidend drücken.
Da Jesus uns in eine einzigartige Beziehung mit ihm ruft, fordert er uns auf, alles, was uns belastet, ihm zu übergeben. Wenn wir versuchen, alles selbst zu tragen, vergessen wir, wer Gott ist und schauen nicht mehr auf Jesus. Wir hören nicht mehr auf ihn und vergessen, ihn zu kennen. Die Lasten, die wir nicht ablegen, stellen sich dem entgegen, was Jesus uns tatsächlich gibt.

Bleibt in mir

Jesus gab seinen Jüngern das Gebot «in ihm zu bleiben», weil sie seine Reben sind und er der Weinstock ist. «Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun» (Johannes 15,4-5).
Jesus ruft Sie auf, dieses wundervolle, Leben spendende Joch jeden Tag aufs Neue aufzunehmen. Jesus ist bestrebt, uns zu befähigen, immer mehr in seiner Seelen-Ruhe zu leben, nicht nur, wenn wir uns bewusst sind, dass wir sie brauchen. Damit wir an seinem Joch teilhaben können, wird er uns mehr von dem zeigen, was wir immer noch tragen, was wahrhaftig Müdigkeit erzeugt und uns davon abhält, in seiner Ruhe zu leben.
Wir denken, wir könnten später sein Joch auf uns nehmen, nachdem wir die Situation gemeistert und die Dinge sich beruhigt haben. Dann, wenn sie in Ordnung gebracht sind, wenn es praktischer ist, in einer Position zu leben und zu handeln, in der wir von ihm unsere tägliche Ruhe erhalten.

Jesus der Hohepriester

Bedenken Sie, wenn Sie alle Ihre Lasten an Jesus übergeben, dass er unser Hohepriester ist. Als unser grosser Hohepriester kennt er die Lasten bereits alle und hat sie auf sich genommen und nimmt sich unser an. Er hat unser zerbrochenes Leben, alle unsere Probleme, Kämpfe, Sünden, Ängste usw. auf sich genommen und zu seinen eigenen gemacht, um uns von innen heraus zu heilen. Sie können ihm vertrauen. Sie müssen keine Angst vor der Übergabe haben: alte Lasten, neue Kämpfe, kleine, scheinbar triviale Lasten oder solche, die erdrückend gross erscheinen. Er ist bereit und immer treu — Sie sind mit ihm verbunden und er mit dem Vater, alle im Geist.

Dieser Wachstumsprozess der Gewöhnung an die vollständige Verbundenheit mit Jesus — die Abkehr von Ihnen zu ihm, das neue Leben in seiner Ruhe — setzt sich fort und intensiviert Ihr ganzes Leben. Kein gegenwärtiger oder vergangener Kampf und kein Anliegen ist vordringlicher als dieser Aufruf an Sie. Wozu ruft er Sie auf? Zu sich selbst, um an seinem Leben teilzuhaben, an seiner eigenen Ruhe. Sie sollten sich dessen bewusstwerden, wenn Sie falsche Lasten auf sich nehmen und diese mit sich tragen. Es gibt nur eine Last, zu der Sie aufgerufen sind, sie zu tragen und das ist Jesus.

von Cathy Deddo