„Richtet nicht über andere, dann werdet ihr auch nicht gerichtet werden! Verurteilt keinen Menschen, dann werdet auch ihr nicht verurteilt! Wenn ihr bereit seid, anderen zu vergeben, dann wird auch euch vergeben werden“ (Lukas 6, 37 Hoffnung für Alle).
Im Kindergottesdienst wurde über Richtig und Falsch gelehrt. Die Betreuerin fragte: „Wenn ich einem Mann die Brieftasche mit all seinem Geld aus der Tasche der Jacke nehmen, was bin ich dann?“ Der kleine Tom hob seine Hand und lächelte verschmitzt und platzte heraus: „Dann sind sie seine Frau!“
Würden Sie, wie ich auch, als Antwort „ein Dieb“ erwartet haben? Manchmal brauchen wir etwas mehr Information, bevor wir eine Sache entscheiden können. Sprüche 18, 13 warnt: „ Wer antwortet, bevor er überhaupt zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.“
Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir alle Fakten kennen und diese auch korrekt sein müssen. Matthäus 18, 16 erwähnt, dass eine Sache durch zwei oder drei Zeugen zu bestätigen ist, also beide Seiten zu Wort kommen müssen.
Auch wenn wir alle Fakten gesammelt haben, sollten wir dies nicht als über alle Zweifel erhaben ansehen.
Erinnern wir uns an 1. Samuel 16, 7: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.“ Wir sollten auch an Matthäus 7, 2 denken: „… mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden…“
Sogar Tatsachen können zu falschen Schlüssen führen. Umstände sind nicht immer so, wie wir sie am Anfang einschätzen, wie uns die kleine Geschichte am Anfang zeigt. Wenn wir voreilig Schlüsse ziehen, bringen wir uns leicht in Verlegenheit und fügen möglicherweise anderen Unrecht und Verletzung zu.
Gebet: Hilf uns, nicht voreilig Schlüsse zu ziehen, Vater im Himmel, sondern gerechte und richtige Entscheide zu fällen, Gnade walten zu lassen und nicht über alle Zweifel erhaben sein zu wollen, Amen.
von Nancy Silsox, England