Mein Leben zu Gottes Freude
Den Menschen, die wir lieben, wollen wir Freude schenken. Besonders frisch Verliebte versuchen, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Meistens werden Geschenke sehr sorgfältig ausgesucht. Man kocht, was der Partner sich wünscht, man kleidet sich, wie der Partner es gerne sieht, man richtet sich nach seinen Wünschen. Doch nicht immer sind die Partner feinfühlig genug, um das richtige Geschenk zu finden oder die richtigen Worte zur rechten Zeit zu sprechen. Deswegen kann es vorkommen, dass der eine oder andere enttäuscht ist.
Bei der TV-Sendung «Bauer sucht Frau» konnte man dies deutlich sehen. Eine junge Frau, die ihrem Partner eine Freude machen wollte, kaufte eine besonders schöne Kerze. Immer wieder erklärte sie dem Reporter, wie toll sie diese Kerze finde. Kurz darauf sprach der Reporter mit dem jungen Mann, der die Kerze in der Hand hielt, und sagte: Damit kann ich nichts anfangen. Ein anderes Beispiel zeigte einen Bauer, der sich an einem Seil von einem Baum schwingt und in den kalten Fluss springt. Weil es ihn so sehr freute, dachte er, dass es auch der Partnerin Spass machen müsste und schubste sie ins kalte Wasser. Ihre Verärgerung darüber konnte er nicht verstehen. Was haben die beiden falsch gemacht? Diese Menschen dachten nur daran, was ihnen gefällt. Sie hatten keine Ahnung, was ihrem Partner Freude bereitet und machten sich auch nicht die Mühe, danach zu fragen. Kein Wunder, dass das Kennenlernen dieser Paare bald ein Ende fand.
So kann es uns gehen, wenn wir jemandem eine Freude bereiten möchten und nicht seine Wünsche erforschen, sondern einfach nach unserem Gutdünken handeln. Wir sollten die Person besser kennenlernen und herausfinden, was sie gerne hat. Nicht was uns gefällt oder was uns Freude bereitet ist wichtig, sondern das, was der Person gefällt, die wir erfreuen wollen. Anderen von Herzen Freude zu schenken, bringt auch uns selbst Freude!
Die Bibel lehrt, dass Gott menschliche Wesen nach seinem Bild geschaffen hat. Wie können wir Gott Freude schenken? Können wir Gott mit unserer menschlichen Natur erfreuen? Die Bibel zeigt uns, dass der natürliche Mensch Gott nicht gefallen kann: «Die aber im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen» (Römer 8,8). Ohne Glauben und Vertrauen können wir Gott nicht gefallen. Der natürliche Mensch ist Gott gegenüber feindlich gesinnt. Doch gibt es einen Weg, wie wir zu Gottes Freude leben können. Durch das Wirken Jesu Christi in uns können wir Gott gefallen. Das Wirken Jesu in uns, der neue Mensch, den Gott in uns schafft erfreut Gott.
Wir sollten Gottes Pläne, Ziele und Wünsche erforschen. Das ist weit schwieriger als bei Menschen, denn seine Gedanken und Wege sind viel höher als unsere. Wir sollten lernen, christuszentriert zu leben. Mit unserem begrenzten Denken ist es unmöglich, Gottes Wege und Gedanken, die eine ganz andere Dimension haben, zu verstehen. Sein Ziel ist für die Ewigkeit, während wir mit menschlicher Gesinnung nur unser physisches Leben sehen.
Wir sollten wachsen in der Gesinnung Jesu Christi, wie er in seinem Leben ohne Sünde lebte, in völliger Hingabe und Vertrauen in den Vater. Natürlich sind wir nicht in der Lage, so zu leben, da unsere menschliche Natur sich gewöhnlich der Sünde zuwendet. Im Philipperbrief zeigt uns Paulus, dass wir nicht alleine sind: «Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen» (Philipper 2,13).
Worüber freute sich Jesus als er auf Erden war? An Gottes Offenbarung: «Zu der Stunde freute sich Jesus im Heiligen Geist und rief: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater, so hat es dir wohlgefallen» (Lukas 10,21). Jesus freute sich über das wieder gefundene Schaf: «Und wenn er es gefunden hat, so legt er sich’s auf die Schulter vor Freude» (Lukas 15,5). Er wollte, dass seine Freude in den Gläubigen bleibt: «Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde» (Johannes 15,11). Freude liess Jesus das Kreuz tragen: «Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt. Er war bereit, den Tod der Schande am Kreuz zu sterben, weil er wusste, welche Freude ihn danach erwartete. Nun sitzt er an der rechten Seite seines Vaters von Gottes Thron im Himmel!» (Hebräer 12,2 Neues Leben Bibel).
Schauen wir uns an, was Gott in uns sehen möchte, was ihn erfreut: Gott möchte den ersten Platz in unserem Leben einnehmen: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt» (Matthäus 22,37–38).
Womit beschäftige ich mich am meisten? Wo sind meine Gedanken? Meine Zeit, mein Leben ist ein Geschenk von Gott. Gott möchte eine innige Beziehung zu uns aufbauen und viel Zeit mit uns verbringen. Prüfen wir uns, wie wir mit unserer Zeit umgehen. Gott möchte, dass wir umkehren von unserem selbstsüchtigen Leben und seinen Weg gehen, seine Ziele verfolgen.
Hat Gott Freude an unserem Gebet? Richtet sich unser Gebet hauptsächlich nach unserem Willen und Wünschen oder nach Gottes Willen? Was bewegt uns beim Beten am meisten: unsere Hilfe in der Not oder die Befreiung von unseren Sünden? Was ist für Gott wichtiger? Er sieht das ewige Leben und möchte, dass wir die Krone des Lebens empfangen. Natürlich sollen wir für unsere physischen Nöte und die Nöte anderer bitten. Jedoch sollten wir bedenken, dass für Gott unser geistliches Wohlbefinden viel wichtiger ist als unser Physisches. Ohne Glauben, ohne Vertrauen können wir Gott nicht gefallen. Er möchte, dass wir seinen Willen erforschen, sein Wort studieren: «Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege» (Psalm 119,105).
Gott möchte, dass wir die Gute Nachricht allen Menschen verkünden: «Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe» (Matthäus 28,19-20). Er freut sich über Dankbarkeit: «Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch» (1.Thess 5,18). Er liebt den Demütigen: «Desgleichen ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter. Alle aber miteinander bekleidet euch mit Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade» (1. Petrus 5,5). Er will, dass wir ein Licht sind in einer finsteren Welt: «Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts» (Epheser 5,8). Wir können nur das Licht leuchten lassen, wenn Jesus durch uns seine Liebe sichtbar machen lässt: «So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen» (Matthäus 5,16). Er liebt den fröhlichen Geber: «Ein jeder, wie er’s sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb» (2. Korinther 9,7).
Da Gott selbst der grösste Geber ist, schauen wir uns an, wie er uns Freude schenkt. Beginnen wir mit der physischen Freude. Unser Leben, unser Körper, ausgestattet mit Sinnen, so dass wir Freude haben können. Wir haben Augen, mit denen wir die Wunder seiner Schöpfung sehen können und uns erfreuen Berge, Ozeane, Pflanzen und Tiere. Wir können Speisen geniessen, den Duft der Blüten einatmen, schöne Musik hören. Wir freuen uns über die Geburt eines Kindes, eine Hochzeit, die Liebe und vieles andere.
Was sieht Gott, wenn er auf die Erde schaut? Er sieht eine Welt in der Finsternis. Er sieht, wie seine Schöpfung, Pflanzen, Tiere und Meere zerstört werden. Er sieht alle Gräueltaten, Ungerechtigkeiten, Machtsucht und Gier. Eine Welt, die sich von ihm abgewendet hat und vom Bösen beherrscht wird. Da wir in einer gefallenen Welt leben, erfahren wir auch viel Leid. Wie sieht es dann bei uns aus? Können wir uns auch freuen, wenn wir durchs dunkle Tal gehen? Es gibt einen Weg und zwar durch den Geist, der uns geistliche Freude schenkt. Die Freude – ist eine Frucht des Geistes. Gottes ganzes Wesen ist Freude. Durch Gottes Geist können wir erkennen, wie reichlich uns Gott beschenkt hat. Wir erkennen die vielen Geschenke, die wir durch Jesus Christus erhalten haben: Das Opfer Jesu Christi für die Vergebung unserer Sünden. Die Gnade Gottes, dass er unsere Augen geöffnet hat. Die Hoffnung, die wir auf ein ewiges Leben mit Gott in seinem Reich haben. Im Leid wissen wir, dass Gott uns formt, dass alles, was er zulässt, zu unserem Besten dient. Wir wissen, dass er uns nicht über unser Vermögen prüfen wird. Das bedeutet nicht, dass wir uns freuen, wenn wir mitten in einer Krise stehen, - wir leiden, sonst wäre es ja keine Prüfung. Im Hebräerbrief heisst es: «Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Schmerz zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit» (Hebräer 12,11).
Niemand freut sich über Züchtigung, denn sie tut weh. Aber später zeigt sich, wozu alles gut werden kann. Wer auf diese Weise Ausdauer und Geduld gelernt hat und tut, was Gott gefällt, wird von seinem Frieden erfüllt. Wenn wir zum Horizont schauen, freuen wir uns an einem wunderschönen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. Ein Regenbogen erinnert uns an ein Versprechen Gottes. Betrachten wir nachts den herrlichen Sternenhimmel, wird uns die Herrlichkeit Gottes bewusst.
Liebe Leserin, lieber Leser, Gott liebt Sie bedingungslos und hat Freude an Ihnen. Gestalten wir unser Leben im Einklang mit seinen Plänen und Wünschen. Erforschen wir seinen Willen und richten unser Leben danach aus. Danken wir Gott für seine unendliche Liebe und die vielen Segnungen, die er uns schenkt. Auch in schwierigen Zeiten können wir darauf vertrauen, dass Gott uns nicht alleine lässt und uns durch seinen Geist Freude und Frieden schenkt.
Verkünden Sie die Gute Nachricht und lassen Sie Ihr Licht in dieser Welt leuchten. Indem Sie Gott Freude bereiten, erfahren Sie selbst tiefe Freude und Erfüllung. Erwidern Sie Gottes Liebe und gestalten Sie Ihr Leben so, dass es ihm Freude bereitet.
von Christine Joosten
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