Taufe
Die Wassertaufe Zeichen der Reue des Gläubigen, Zeichen, dass er Jesus Christus als Herrn und Erlöser annimmt ist Teilhabe am Tod und der Auferstehung Jesu Christi. Das Getauftwerden „mit dem Heiligen Geist und mit Feuer“ bezieht sich auf das erneuernde und reinigende Werk des Heiligen Geistes. Die Weltweite Kirche Gottes praktiziert die Taufe durch Untertauchen. (Matthäus 28,19; Apostelgeschichte 2,38; Römer 6,4-5; Lukas 3,16; 1. Korinther 12,13; 1. Petrus 1,3-9; Matthäus 3,16)
Die Taufe – ein Sinnbild des Evangeliums
Rituale stellten einen herausragenden Teil des alttestamentlichen Gottesdienstes dar. Es gab jährliche, monatliche und tägliche Rituale. Es gab Rituale bei der Geburt und Rituale beim Tode, es gab Opfer-, Reinigungs- und Einsetzungsrituale. Glaube war involviert, aber er war nicht hervorstechend.
Im Gegensatz dazu hat das Neue Testament nur zwei Grundrituale: die Taufe und das Abendmahl – und für beide gibt es keine detaillierten Anordnungen in Bezug auf ihre Durchführung.
Warum diese beiden? Warum sollte man in einer Religion, in welcher der Glauben im Vordergrund steht, überhaupt irgendwelche Rituale haben?
Ich denke, der Hauptgrund liegt darin, dass sowohl das Abendmahl als auch die Taufe das Evangelium Jesu versinnbildlichen. Sie wiederholen die fundamentalen Elemente unseres Glaubens. Schauen wir uns an, wie dies auf die Taufe zutrifft.
Bilder des Evangeliums
Wie versinnbildlicht die Taufe die zentralen Wahrheiten des Evangeliums? Der Apostel Paulus schrieb: „Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein“ (Römer 6,3-5).
Paulus sagt, dass die Taufe unsere Vereinigung mit Christus in seinem Tod, in seinem Begräbnis und in seiner Auferstehung darstellt. Dies sind die primären Punkte des Evangeliums (1. Korinther 15,3-4). Unsere Rettung hängt von seinem Tod und von seiner Auferstehung ab. Unsere Vergebung – die Reinigung von unseren Sünden – ist von seinem Tod abhängig; unser christliches Leben und unsere Zukunft hängen von seinem Auferstehungsleben ab.
Die Taufe symbolisiert den Tod unseres alten Ich – der alte Mensch wurde mit Christus gekreuzigt – er wurde mit Christus in der Taufe begraben (Römer 6,8; Galater 2,20; 6,14; Kolosser 2,12.20). Sie versinnbildlicht unsere Identifikation mit Jesus Christus – wir bilden mit ihm eine Schicksalsgemeinschaft. Wir akzeptieren, dass sein Tod „für uns“, „für unsere Sünden“ geschehen ist. Wir geben zu, dass wir gesündigt haben, dass wir eine Tendenz zum Sündigen haben, dass wir Sünder sind, die einen Erlöser brauchen. Wir erkennen an, dass wir der Reinigung bedürfen und dass diese Reinigung durch den Tod Jesu Christi geschieht. Die Taufe ist eine Möglichkeit, durch die wir Jesus Christus als Herrn und Erlöser bekennen.
Mit Christus auferstanden
Die Taufe versinnbildlicht sogar noch bessere Neuigkeiten – in der Taufe werden wir mit Christus auferweckt, damit wir mit ihm leben können (Epheser 2,5-6; Kolosser 2,12-13.31). In ihm haben wir ein neues Leben und wir werden berufen, nach einer neuen Lebensweise zu leben, mit ihm als Herrn, der uns leitet und uns aus unseren sündigen Wegen herausund in gerechte und liebevolle Wege hineinführt. Auf diese Weise versinnbildlichen wir Reue, eine Änderung in unserer Lebensweise, und auch die Tatsache, dass wir diese Änderung nicht selber herbeiführen können – sie geschieht durch die Kraft des auferstandenen Christus, der in uns lebt. Wir identifizieren uns mit Christus in seiner Auferstehung nicht nur für die Zukunft, sondern auch für das Leben hier und heute. Dies ist Teil der Symbolik.
Jesus war nicht der Erfinder des Rituals der Taufe. Sie entwickelte sich innerhalb des Judentums und wurde von Johannes dem Täufer als Ritual benutzt, um Reue darzustellen, wobei das Wasser die Reinigung symbolisierte. Jesus führte diese Praxis fort und nach seinem Tode und seiner Auferstehung benutzten sie auch die Jünger weiter. Sie veranschaulicht auf dramatische Weise die Tatsache, dass wir eine neue Basis für unser Leben haben und eine neue Grundlage für unsere Beziehung zu Gott.
Da wir Vergebung erlangten und durch den Tod Christi gereinigt wurden, erkannte Paulus, dass die Taufe seinen Tod und unsere Teilhabe an seinem Tod bedeutet. Paulus war auch inspiriert, die Verbindung mit Jesu Auferstehung hinzuzufügen. Wenn wir aus dem Taufwasser heraufsteigen, versinnbildlichen wir die Auferstehung zu einem neuen Leben – einem Leben in Christus, wobei er in uns lebt.
Petrus schrieb auch, dass uns die Taufe „durch die Auferstehung Jesu Christi“ rettet (1. Petrus 3,21). Die Taufe an sich rettet uns nicht. Wir werden aus Gottes Gnade durch den Glauben an Jesus Christus gerettet. Wasser kann uns nicht retten. Die Taufe rettet uns nur in dem Sinne, dass wir „Gott um ein reines Gewissen bitten“. Es ist eine sichtbare Darstellung unserer Hinwendung zu Gott, unseres Glaubens an Christus, der Vergebung und des neuen Lebens.
In einen Leib hineingetauft
Wir werden nicht nur in Jesus Christus hineingetauft, sondern auch in seinen Leib, die Kirche. „Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft worden...“ (1. Korinther 12,13). Das bedeutet, dass sich jemand nicht selber taufen kann – dies muss im Rahmen der christlichen Gemeinschaft geschehen. Es gibt keine heimlichen Christen, Menschen, die an Christus glauben, aber niemand weiss davon. Das biblische Muster ist es, Christus vor anderen zu bekennen, ein öffentliches Bekenntnis von Jesus als Herrn abzulegen.
Die Taufe ist eine der Möglichkeiten, in der Christus bekannt werden kann, durch die alle Freunde des Täuflings erleben können, dass eine Verpflichtung eingegangen wurde. Dies kann ein freudiger Anlass sein, in der die Gemeinde Lieder singt und die Person in der Gemeinde willkommen heisst. Oder es kann eine kleinere Zeremonie sein, in der ein Ältester (oder ein anderer autorisierter Repräsentant der Gemeinde) den neuen Gläubigen willkommen heisst, die Bedeutung der Handlung wiederholt und den Täufling in seinem neuen Leben in Christus ermutigt.
Die Taufe ist grundsätzlich ein Ritual, das zum Ausdruck bringt, dass jemand bereits seine Sünden bereut, Christus bereits als Erlöser angenommen und angefangen hat, geistlich zu wachsen – dass er in der Tat bereits ein Christ ist. Die Taufe wird gewöhnlich durchgeführt, wenn jemand eine Verpflichtung eingegangen ist, aber sie kann gelegentlich auch später vorgenommen werden.
Teenager und Kinder
Nachdem jemand zum Glauben an Christus gekommen ist, kommt er oder sie für die Taufe in Frage. Dies kann sein, wenn der Betreffende ziemlich alt oder noch ziemlich jung ist. Ein junger Mensch mag seinen Glauben anders ausdrücken als ein älterer, aber junge Menschen können trotzdem Glauben haben.
Könnten einige von ihnen eventuell ihre Meinung ändern und wieder vom Glauben abfallen? Vielleicht, aber dies kann auch bei erwachsenen Gläubigen passieren. Wird es sich herausstellen, dass einige dieser Kindheits-Bekehrungen nicht echt waren? Vielleicht, aber das passiert auch bei Erwachsenen. Wenn ein Mensch Reue zeigt und Glauben an Christus hat, so gut das ein Pastor eben beurteilen kann, dann kann diese Person getauft werden. Es ist jedoch nicht unsere Praxis, Minderjährige ohne Zustimmung ihrer Eltern oder ihres gesetzlichen Vormundes zu taufen. Wenn die Eltern des Minderjährigen gegen die Taufe sind, dann ist das Kind, das Glauben an Jesus hat, deshalb nicht weniger ein Christ, weil es warten muss, bis er oder sie erwachsen wird, um getauft zu werden.
Durch Untertauchen
Es ist unsere Praxis in der Weltweiten Kirche Gottes durch Untertauchen zu taufen. Wir glauben, dass es die wahrscheinlichste Praxis im Judentum des ersten Jahrhunderts und in der Urkirche war. Wir glauben, dass vollständiges Untertauchen Tod und Begräbnis besser symbolisieren als Besprengen. Wir machen jedoch die Methode der Taufe nicht zu einer Streitfrage, um Christen zu spalten.
Das Wichtigste ist, dass die Person das alte Leben der Sünde verlässt und an Christus als seinen Herrn und Erlöser glaubt. Um die Analogie des Todes weiter zu führen, könnten wir sagen, dass der alte Mensch mit Christus gestorben ist, ob der Körper nun richtig begraben wurde oder nicht. Die Reinigung wurde symbolisiert, auch wenn das Begräbnis nicht dargestellt wurde. Das alte Leben ist tot und das neue Leben ist da.
Das Heil hängt weder von der exakten Methode der Taufe ab (die Bibel gibt uns ohnehin nicht viele Details über das Verfahren), noch von exakten Worten, als ob Wörter an sich magische Wirkung hätten. Das Heil hängt von Christus ab, nicht von der Tiefe des Taufwassers. Ein Christ, der durch Besprengen oder Übergiessen getauft wurde, ist dennoch ein Christ. Wir verlangen keine erneute Taufe, es sei denn, jemand hält dies für angemessen. Wenn die Frucht eines christlichen Lebens – um nur ein Beispiel zu nennen – bereits 20 Jahre lang vorhanden war, gibt es keine Notwendigkeit, über die Gültigkeit einer Zeremonie zu streiten, die vor 20 Jahren stattfand. Das Christentum basiert auf Glauben, nicht auf der Ausführung eines Rituals.
Die Säuglingstaufe
Es ist nicht unsere Praxis, Säuglinge oder Kinder zu taufen, die noch zu jung sind, ihren eigenen Glauben auszudrücken, da wir die Taufe als einen Ausdruck des Glaubens ansehen und niemand wird durch den Glauben der Eltern gerettet. Wir verurteilen jedoch jene nicht als unchristlich, welche die Säuglingstaufe praktizieren. Lassen Sie mich kurz die beiden häufigsten Argumente für die Säuglingstaufe ansprechen.
Erstens sagen uns Schriftstellen wie Apostelgeschichte 10,44; 11,44 und 16,15 dass ganze Häuser [Familien] getauft wurden, und Haushalte schlossen im ersten Jahrhundert normalerweise Säuglinge ein. Es ist möglich, dass diese besonderen Haushalte keine kleinen Kinder hatten, aber ich glaube, dass eine bessere Erklärung darin besteht, Apostelgeschichte 16,34 und 18,8 zu beachten, dass anscheinend ganze Haushalte zum Glauben an Christus kamen. Ich glaube nicht, dass die Säuglinge echten Glauben hatten, noch, dass die Säuglinge in Zungen redeten (V. 44-46). Vielleicht wurde das ganze Haus in derselben Weise getauft, in der die Angehörigen des Haushalts an Christus glaubten. Das würde bedeuten, dass alle diejenigen, die alt genug waren, um zu glauben, auch getauft wurden.
Ein zweites Argument, das manchmal verwendet wird, um die Säuglingstaufe zu unterstützen, ist das Konzept der Bünde. Im Alten Testament wurden Kinder in den Bund eingeschlossen und das Ritual der Aufnahme in den Bund war die Beschneidung, die an Säuglingen vorgenommen wurde. Der neue Bund ist ein besserer Bund mit besseren Verheissungen, daher sollten Kinder sicherlich automatisch eingeschlossen und bereits in der Kindheit mit dem Einführungsritus des neuen Bundes, der Taufe, gekennzeichnet werden. Dieses Argument erkennt aber den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Bund nicht an. In den alten Bund trat jemand durch Abstammung ein, aber in den neuen Bund kann jemand nur durch Reue und Glauben eintreten. Wir glauben nicht, dass alle Nachkommen eines Christen, sogar bis in die dritte und vierte Generation automatisch Glauben an Christus haben werden! Jeder Mensch muss selber zum Glauben kommen.
Streit über die richtige Methode der Taufe und das Alter des Täuflings gibt es seit Jahrhunderten, und die Argumente können beträchtlich komplexer sein, als ich in den wenigen vorhergehenden Absätzen skizziert habe. Darüber könnte noch mehr gesagt werden, aber es ist zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig.
Gelegentlich möchte eine Person, die als Säugling getauft wurde, ein Mitglied der Weltweiten Kirche Gottes werden. Halten wir es für notwendig, diese Person zu taufen? Ich glaube, das muss von Fall zu Fall entschieden werden, basierend auf der Präferenz der Person und dem Verständnis der Taufe. Wenn die Person erst vor kurzem zu einem Punkt des Glaubens und der Hingabe gekommen ist, ist es wahrscheinlich angemessen, die Person zu taufen. In solchen Fällen würde die Taufe für die Person verdeutlichen, welch entscheidender Schritt des Glaubens gemacht wurde.
Wenn die Person im Säuglingsalter getauft wurde und bereits jahrelang als erwachsener Christ mit guten Früchten gelebt hat, dann brauchen wir nicht darauf zu bestehen, sie zu taufen. Wenn sie es erbitten, würden wir es natürlich gerne tun, aber wir müssen uns nicht über Rituale herumstreiten, die vor Jahrzehnten durchgeführt wurden, wenn die christliche Frucht bereits sichtbar ist. Wir können einfach die Gnade Gottes preisen. Die Person ist ein Christ, egal ob die Zeremonie korrekt durchgeführt wurde.
Teilnahme am Abendmahl des Herrn
Aus ähnlichen Gründen ist es für uns erlaubt, das Abendmahl des Herrn mit Menschen zu feiern, die nicht in derselben Weise wie wir gewohnt sind, getauft wurden. Das Kriterium ist Glaube. Wenn wir beide Glauben an Jesus Christus haben, sind wir beide mit ihm vereint, wir wurden beide auf die eine oder andere Weise in seinen Leib hineingetauft, und wir können am Brot und am Wein teilhaben. Wir können das Abendmahl auch mit ihnen nehmen, wenn sie falsche Vorstellungen darüber haben, was mit dem Brot und dem Wein geschieht. (Haben wir nicht alle irrige Vorstellungen über einige Dinge?)
Wir sollten uns von Argumenten über Details nicht ablenken lassen. Es ist unser Glaube und unsere Praxis, diejenigen, die alt genug sind, um an Christus zu glauben, durch Untertauchen zu taufen. Wir möchten auch denen Wohlwollen zeigen, die andere Glaubensauffassungen haben. Ich hoffe, dass diese Ausführungen genügen, um unsere Vorgangsweise einigermassen zu verdeutlichen.
Konzentrieren wir uns auf das grössere Bild konzentrieren, das uns der Apostel Paulus gibt: Die Taufe symbolisiert unser altes Ich, das mit Christus stirbt; unsere Sünden werden abgewaschen und unser neues Leben wird in Christus und in seiner Kirche gelebt. Die Taufe ist ein Ausdruck der Reue und des Glaubens – eine Erinnerung, dass wir durch den Tod und das Leben Jesu Christi gerettet werden. Die Taufe stellt das Evangelium in Miniaturform dar – die zentralen Wahrheiten des Glaubens, die jedes Mal, wenn eine Person das christliche Leben beginnt, neu dargestellt werden.
Joseph Tkach