In den zehn Geboten steht: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn“ (2 Mose 20,8-11). Ist es notwendig, den Sabbat zu halten, um das Heil zu erlangen? Oder: „Ist es notwendig den Sonntag zu halten? Meine Antwort lautet: „Ihr Heil hängt nicht von einem Tag, sondern von einer Person ab, nämlich von Jesus“!
Vor kurzem telefonierte ich mit einem Freund in den Vereinigten Staaten. Er hat sich „The Restored Church of God“ angeschlossen. Diese Kirche lehrt die Wiederherstellung der Lehren von Herbert W. Armstrong. Er fragte mich: „Hältst du den Sabbat“? Ich antwortete ihm: „Der Sabbat ist im neuen Bund nicht mehr heilsnotwendig“!
Ich hörte diese Aussage zum ersten Mal vor zwanzig Jahren und verstand damals den Sinn des Satzes nicht wirklich, weil ich noch unter dem Gesetz lebte. Damit Sie verstehen, wie es sich anfühlt, unter dem Gesetz zu leben, erzähle ich Ihnen eine persönliche Geschichte.
Im Kindesalter fragte ich meine Mutter: „Was wünschest du dir zum Muttertag?“ „Ich freue mich, wenn du ein liebes Kind bist“, erhielt ich als Antwort! Wer oder was ist ein liebes Kind? „Wenn du tust, was ich dir sage.“ Meine Schlussfolgerung war: „Wenn ich mich meiner Mutter widersetzte, bin ich ein böses Kind.
In der WKG lernte ich Gottes Prinzip kennen. Ich bin ein liebes Kind, wenn ich tue, was Gott sagt. Er sagt: „Du sollst den Sabbat heilig halten, dann wirst du gesegnet“! Kein Problem, dachte ich, ich verstehe das Prinzip! Als junger Mensch suchte ich Halt. Das Festhalten am Sabbat gab mir Halt und Sicherheit. Auf diese Weise war ich scheinbar ein liebes Kind. Heute stelle ich mir die Frage: „Brauche ich diese Sicherheit? Ist sie für mich heilsnotwendig? Mein Heil hängt doch völlig von Jesus ab!“
Nachdem Gott in sechs Tagen das ganze Universum erschaffen hatte, ruhte er am siebten Tag. Adam und Eva lebten eine kurze Zeit in dieser Ruhe. Ihr Sündenfall brachte sie unter einen Fluch, denn Adam sollte in Zukunft im Schweisse seines Angesichts sein Brot essen und Eva mit Mühsal Kinder gebären, bis sie sterben werden.
Später schloss Gott mit dem Volk Israel einen Bund. Dieser Bund verlangte Werke. Sie mussten die Gesetze einhalten, um gerecht, gesegnet und nicht verflucht zu sein. Im alten Bund musste das Volk Israel religiöse Werke der Gerechtigkeit vollbringen. Sechs Tage lang, Woche für Woche. Nur an einem Tag der Woche durften sie sich ausruhen, am Sabbattag. Dieser Tag war ein Abglanz der Gnade. Ein Vorgeschmack des neuen Bundes.
Als Jesus zur Erde kam, lebte er unter diesem Gesetzesbund, wie geschrieben steht: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan“ (Galater 4,4).
Die sechs Tage des Schöpfungswerkes sind ein Sinnbild für das Gesetz Gottes. Es ist vollkommen und schön. Es zeugt von Gottes Makellosigkeit und göttlicher Gerechtigkeit. Es hat einen so hohen Stellenwert, den nur Gott, durch Jesus selbst erfüllen konnte.
Jesus erfüllte das Gesetz für Sie, in dem er alles tat, was nötig war. Er hielt alle Gesetze, an Ihrer Stelle. Er hing am Kreuz und wurde für Ihre Sünden bestraft. Sobald der Preis bezahlt war, sagte Jesus: „Es ist vollbracht“! Dann neigte er sein Haupt zur Ruhe und starb.
Setzen Sie Ihr ganzes Vertrauen auf Jesus und Sie kommen für immer zur Ruhe, weil Sie vor Gott durch Jesus Christus gerecht geworden sind. Sie brauchen sich für Ihre Erlösung nicht abmühen, denn der Preis für Ihre Schuld ist bezahlt. Vollständig! „Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen. So lasst uns nun bemüht sein, in diese Ruhe einzugehen, damit nicht jemand zu Fall komme wie in diesem Beispiel des Ungehorsams (Unglaubens)“ (Hebräer 4,10-11 Neue Genfer Übersetzung).
Wenn sie in die Ruhe von Gottes Gerechtigkeit eingehen, sollten Sie ihre eigene Werksgerechtigkeit ablegen. Jetzt wird von Ihnen nur ein einziges Werk erwartet: „In die Ruhe einzugehen“! Ich wiederhole, dies erreichen Sie nur durch Glauben an Jesus. Wie würden Sie zu Fall kommen und ungehorsam werden? Indem Sie ihre Gerechtigkeit selbst erarbeiten möchten. Das ist Unglaube.
Werden Sie von Gefühlen geplagt, nicht gut genug oder unwürdig zu sein, ist dies ein Zeichen dafür, dass Sie noch nicht in der Ruhe Jesu leben. Es geht nicht darum, immer wieder um Vergebung zu bitten und Gott alle möglichen Versprechen zu geben. Es geht um Ihren festen Glauben an Jesus, der Sie zur Ruhe bringt! Ihnen wurde durch Jesu Opfer alle Schuld vergeben, weil Sie diese vor ihm bekannt haben. Deshalb sind Sie vor Gott reingewaschen, vollkommen, heilig und gerecht gesprochen. Für Sie bleibt übrig, Jesus dafür zu danken.
Die Galater glaubten, den Zugang zu Gott durch die Gnade erhalten zu haben. Sie dachten, es sei nun wichtig, Gott zu gehorchen und die Gebote gemäss der Heiligen Schrift zu halten. Klare Gebote in Bezug auf Beschneidung, Festtage und Sabbattage, Gebote des alten Bundes.
Die Galater vertraten die Irrlehre, Christen müssten beides halten, den alten und den neuen Bund. Sie sagten: „Verdienst durch Gehorsam und Gnade“ seien notwendig. Sie glaubten dies irrtümlicherweise.
Wir haben gelesen, Jesus lebte unter dem Gesetz. Als Jesus starb, hörte er auf unter diesem Gesetz zu leben. Christi Tod beendete den alten Bund, den Gesetzesbund. „Denn Christus ist des Gesetzes Ende“ (Römer 10,4). Lesen wir, was Paulus den Galatern sagte: „In Wirklichkeit jedoch habe ich mit dem Gesetz nichts mehr zu tun; ich bin durch das Urteil des Gesetzes dem Gesetz gegenüber gestorben, um von jetzt an für Gott zu leben; ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben“ (Galater 2,19-20 Neue Genfer Übersetzung).
Durch das Urteil des Gesetzes sind Sie mit Jesus gestorben und leben nicht mehr im alten Bund. Sie sind mit Jesus gekreuzigt und auferstanden zu neuem Leben. Jetzt ruhen Sie mit Jesus im neuen Bund. Gott wirkt mit Ihnen und er rechnet es Ihnen zu, weil er alles durch Sie ausführt. Dadurch leben Sie in Jesu Ruhe. Das Werk ist von Jesus vollbracht! Ihre Arbeit im neuen Bund ist die, dies zu glauben: „Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“ (Johannes 6,29).
Wie sieht die Ruhe im neuen Bund in Jesus aus? Müssen Sie gar nichts mehr tun? Können Sie tun und lassen wie Sie wollen? Ja, Sie können tun und lassen wie Sie wollen! Sie können den Sonntag wählen und ruhen. Sie dürfen den Sabbat heilig halten oder auch nicht. Ihr Verhalten hat keinen Einfluss auf seine Liebe für Sie. Jesus liebt Sie von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all seiner Kraft.
Gott hat mich angenommen mit allem Schmutz durch meine Sünden. Wie soll ich darauf reagieren? Soll ich mich wie ein Schwein im Schlamm suhlen? Paulus fragt: „Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne“ (Römer 6,15)! Die Antwort ist eindeutig Nein, niemals! Im neuen Leben eins in Christus lebe ich im Gesetz der Liebe, so wie Gott im Gesetz der Liebe lebt.
„Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht. Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe“ (1. Johannes 4,19-21).
Sie haben Gottes Gnade erfahren. Sie empfingen Gottes Vergebung Ihrer Schuld und sind durch Jesu Sühneopfer mit Gott versöhnt. Sie sind ein adoptiertes Kind Gottes und Miterbe seines Reiches. Dafür hat Jesus mit seinem Blut bezahlt und Sie können nichts dazutun, denn alles ist vollbracht, was zu Ihrem Heil nötig ist. Erfüllen Sie das Gesetz der Liebe in Christus, indem Sie Jesus durch Sie vollkommen wirken lassen. Lassen Sie die Liebe Christi zu Ihren Mitmenschen fliessen, so wie Jesus Sie liebt.
Wenn mich heute jemand fragt: „Hältst du den Sabbat“, antworte ich: „Jesus ist mein Sabbat“! Er ist meine Ruhe. Ich habe mein Heil in Jesus. Auch Sie können Ihr Heil in Jesus finden!
von Pablo Nauer