Beruf und Berufung
Es war ein schöner Tag. Jesus predigte am See Genezareth dem aufmerksam zuhörenden Volk. Es waren so viele Leute, dass er um das Boot des Simon Petrus bat, um damit ein wenig auf den See hinauszufahren. So konnten die Leute Jesus besser hören.
Simon war ein erfahrener Berufsmann und bestens vertraut mit den Annehmlichkeiten und Tücken des Sees. Als Jesus aufgehört hatte zu reden, forderte er Simon auf, seine Netze dort auszuwerfen, wo das Wasser tief war. Dank seiner Berufserfahrung wusste Simon, dass sich die Fische zu dieser Tageszeit in die Tiefe des Sees zurückziehen und er nichts fangen würde. Zudem hatte er schon während der ganzen Nacht gefischt und nichts gefangen. Aber er gehorchte dem Worte Jesu und tat im Glauben, was dieser zu ihm sagte.
Sie warfen die Netze aus und fingen eine so grosse Menge Fische, dass die Netze zu reissen begannen. Nun riefen sie ihre Gefährten um Hilfe. Gemeinsam gelang es ihnen, die Fische auf die Boote zu verteilen. Und keines der Boote musste unter der Last der Fische sinken.
Sie alle waren zutiefst erschrocken über das Wunder dieses Fanges, den sie miteinander getan hatten. Simon fiel Jesus zu Füssen und sprach: «Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch» (Lukas 5,8).
Jesus antwortete: «Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen» (Lukas 5,10). Jesus möchte uns ermutigen, mit ihm zu schaffen, was wir alleine nicht vermögen, weil wir unvollkommen sind.
Wenn wir Jesu Worten Glauben schenken und das tun, was er uns sagt, finden wir durch ihn Erlösung von der Sünde. Durch seine Vergebung und das Geschenk des neuen Lebens mit ihm, werden wir aber berufen, als seine Botschafter tätig zu sein. Jesus hat uns dazu berufen, die frohe Botschaft vom Reich Gottes überall zu verkünden. Die Rettung der Menschen wird angekündigt, wenn wir an Jesus und sein Wort glauben.
Es spielt keine Rolle, wer wir sind, denn wir sind mit den Talenten und Fähigkeiten ausgerüstet, um Jesu Auftrag erfüllen zu können. Als durch Jesus Geheilte, gehört es zu unserer Berufung, Menschen zu «fangen».
Weil Jesus immer mit uns ist, folgen wir seinem Ruf, seine Mitarbeiter zu sein. In Jesu Liebe
Toni Püntener