Die heilende Berührung Gottes
Hände sind erstaunliche und vielseitige Glieder unseres Körpers. Sie helfen uns bei täglichen Aufgaben wie Anziehen, Geschirrspülen, Türen öffnen und sogar beim Handstand. Wegen meiner Arthritis denke ich oft über die Hände nach. Meine Gelenke sind geschwollen und ich habe in beiden Händen Kontrakturen, die mir grosse Schmerzen bereiten. Es fällt mir schwer zu tippen, Knöpfe zu schliessen und Lotion aufzutragen, da viel davon in meinen Handflächen bleibt. Wenn ich die Augen schliesse, erkenne ich durch den Tastsinn meiner Hände, was ich berühre, da sie auf ihre eigene Weise durch Berührung kommunizieren. Trotz der Schmerzen und Einschränkungen erkenne ich weiterhin den Wert meiner Hände.
Bei der Erschaffung der Welt sprach Gott Befehle aus, die sich erfüllten: «Es werde Licht! Und es ward Licht.» Als Gott den Menschen erschuf, war er bodenständig und benutzte seine Hände: «Da nahm Gott, der Herr, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen» (1. Mose 2,7 Gute Nachricht Bibel). Dies zeigt eine besondere Berührung Gottes mit uns Menschen. Ich stelle mir einen Töpfer vor, der mit Liebe und Hingabe ein Gefäss formt, um es stabil, stark und schön zu machen. Ebenso berührte Gott Adam mit seinen Händen, als er dessen Rippe nahm und Eva formte. Auch bei der Erschaffung der Tiere und Vögel formte Gott sie persönlich.
Ein Leprakranker war nicht wert, von einem Menschen berührt zu werden, aber für die Berührung Jesu war er würdig: «Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will’s tun; sei rein! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein» (Matthäus 8,3).
Jesus heilte einen Mann, der seit seiner Geburt blind war, indem er Schlamm, den er selbst gemacht hatte, auf die Augen des Mannes legte. Er zögerte nicht, dessen Gebrochenheit direkt zu berühren und Heilung zu schenken. Er heilte einen tauben und stammelnden Mann, indem er ihm die Finger in die Ohren legte und seine Zunge berührte. Der Mann konnte sofort hören und sprechen. Die Heilung stand in direktem Zusammenhang mit Jesu Berührung. Jesus reicht auch uns die Hand und schenkt uns seine liebevolle und mitfühlende Berührung. Gott will uns nicht nur persönlich berühren, sondern lädt uns auch ein, ihn zu berühren. Er wollte, dass Thomas und alle seine geliebten Kinder wissen, dass er real ist, damit sie glauben und geheilt werden: «Danach spricht Jesus zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!» (Johannes 20,27).
Ich sehe Thomas nicht als Zweifler, sondern als jemanden, der nicht getäuscht werden will. Jesus berührt unser aller Leben mit seiner Liebe. Wir sind stets in Kontakt mit Gott durch den Heiligen Geist. Das ist wirklich eine persönliche Berührung. Gott sagte zu Jeremia: «Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker» (Jeremia 1,5).
Ich glaube, dass Gott uns alle im Mutterleib durch das Wunder der Empfängnis formt und gestaltet. Haben der Vater und der Heilige Geist auch Jesus im Leib von Maria mit ihren eigenen Händen geformt? Ja, ich bin überzeugt, dass sie Jesus ebenfalls eine persönliche Berührung gegeben haben. Möge der Gott aller Barmherzigkeit euch alle mit seiner persönlichen Berührung segnen!
von Anne Gillam
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