Auferstehung: Hoffnung für den Alltag
Gibt es eine Auferstehung? Die Frage nach der Auferstehung ist zentral für unseren Glauben. Ohne die Auferstehung wäre der Glaube sinnlos. Wenn das Christentum nur auf dieses physische Leben beschränkt wäre und wir nach dem Tod nicht weiter existierten, wäre es letztlich egal, wie wir leben, was wir tun oder woran wir glauben. Ohne eine Zukunftsperspektive wäre es vernünftiger, unser Leben einfach zu geniessen, solange wir können. Der Apostel Paulus betont: «Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich» (1. Korinther 15,13-14).
Es gibt die Auferstehung, nicht nur für Christen, sondern für alle Menschen. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens und beeinflusst nicht nur unsere Zukunft, sondern auch unser jetziges tägliches Leben. Die Auferstehung wird jedoch das Leben aller Menschen beeinflussen.
Biblische Beweise
Das Alte Testament enthält nur wenige direkte Hinweise auf die Auferstehung. In Hesekiel 37, der Vision vom Tal der Totengebeine, zeigt Gott dem Propheten, wie verdorrte Knochen durch seinen Geist wieder lebendig werden, was ein Symbol für die Auferstehung ist. Auch Daniel spricht von der Auferstehung der Toten: «Viele, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande» (Daniel 12,2).
Der Glaube an die Auferstehung ist vor allem im Neuen Testament verankert. Jesus bezeichnete sich selbst als die Auferstehung und das Leben: «Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben» (Johannes 11,25-26).
Paulus schreibt auch von der Hoffnung der Auferstehung, von der Jesus sprach: «Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm führen» (1. Thessalonicher 4,13-14).
Wir glauben an Jesu Auferstehung, deshalb vertrauen wir, dass er auch alle, die an ihn glauben, wieder zum Leben erwecken wird, zu dem Zeitpunkt, wenn Jesus auf die Erde zurückkehren wird. Christen, die gestorben sind, werden auferstehen und Christen, die leben, werden verwandelt und in die Wolken aufsteigen, um dem Herrn bei seiner Rückkehr zu begegnen und werden für immer bei ihm sein.
Paulus stellt die interessante Frage: Wie werden die Toten auferstehen und mit was für einem Leib werden sie kommen? Er vergleicht die Auferstehung mit dem Zustand eines Samens. Die Pflanze, die daraus wächst, sieht ganz anders aus, je nachdem, um welche Art von Samen es sich handelt: «Was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein blosses Korn, sei es von Weizen oder etwas anderem. Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, einem jeden Samen seinen eigenen Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib» (1. Korinther 15,37-38 und 44).
Der wichtigste Unterschied von unserem jetzigen Körper und unserem zukünftigen Auferstehungsleib wird sein, dass wir unvergänglich, herrlich, kräftig und geistlich sein werden – und wir werden aussehen wie Christus: «Wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit» (1. Korinther 15,49-53).
Hier verwendet Paulus eine andere Redewendung, nämlich das Anziehen neuer Kleider. Wir werden neue, herrliche Körper erhalten, die durch den Heiligen Geist verwandelt werden.
Bedeutung im Alltag
Unser Glaube an die Auferstehung hat auch wichtige Konsequenzen für unser tägliches Leben. Das Wissen um die Auferstehung hilft uns mit den Schwierigkeiten und Verfolgungen umzugehen, die wir durch unseren Glauben an und in Christus erfahren. Wenn unser Leben und unser Dienst auf Probleme stossen, geben wir nicht einfach auf. Nein, es gibt eine Zukunft und wir wollen mit dem Blick auf unsere Zukunft leben.
Gott interessiert sich für unsere Lebensweise. Das Evangelium sagt uns, dass wir am Tag des Gerichts durch den Glauben an Christus angenommen und als gerecht befunden werden. Was auch immer wir tun, um das Evangelium zu unterstützen und Christus zu dienen, es ist es wert, getan zu werden: «Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn» (1. Korinther 15,58).
Unsere Taufe verbindet uns mit Jesu Auferstehung und wir sind durch sie zu einem neuen Leben berufen. Dieses neue Leben ist geprägt von einer Lebensweise, die Jesus Christus widerspiegeln sollte: «So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln» (Römer 6,4).
Der gleiche Geist, der Jesus von den Toten auferweckt hat, wohnt auch in uns und gibt uns Kraft, ein neues Leben in Christus zu führen: «Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt» (Römer 8,11).
Der Heilige Geist wohnt in uns und belebt unsere sterblichen Körper. Diese lebendige Kraft des Geistes hilft uns, ein gottgefälliges Leben zu führen und tägliche Herausforderungen zu meistern. Das Wissen, dass wir für immer mit Christus leben werden, verändert die Art und Weise, wie wir jetzt mit ihm leben: «So auch ihr: Haltet euch für Menschen, die der Sünde gestorben sind und für Gott leben in Christus Jesus. So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam. Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit» (Römer 6,11-13).
Weil es eine Auferstehung gibt, sollen wir auf eine neue und andere Weise leben. Anstatt den Begierden des Fleisches zu dienen, wollen wir dem Herrn dienen, weil wir für immer bei ihm sein werden: «Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist» (1. Johannes 3,2-3).
Johannes sagt später, dass wir nicht weiter sündigen sollen, wenn wir in Christus leben. Aber wenn wir sündigen (wie wir es alle tun), dann haben wir einen Fürsprecher, Jesus Christus, der uns zur Seite steht und das Sühneopfer für uns vollbracht hatte.
Das Wissen und der Glaube um die Auferstehung gibt eine neue Perspektive auf den Tod. Wir wissen, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist; wir wissen, dass wir unsere lieben Mitmenschen wiedersehen werden und der Glaube verheisst uns, dass das Leben dann ewig weitergehen wird: «Weil nun aber alle diese Kinder Geschöpfe aus Fleisch und Blut sind, ist auch er ein Mensch von Fleisch und Blut geworden. So konnte er durch den Tod den entmachten, der mit Hilfe des Todes seine Macht ausübt, nämlich den Teufel, und konnte die, deren ganzes Leben von der Angst vor dem Tod beherrscht war, aus ihrer Sklaverei befreien» (Hebräer 2,14-15 Neue Genfer Übersetzung).
Durch die Auferstehung Jesu Christi sind wir von der Angst vor dem Tod befreit. Dieser Feind ist besiegt und wir haben Anteil an dem Sieg, den Christus errungen hat! Er hat über den Tod triumphiert und wir haben Anteil an seinem Leben, befreit von der Angst vor dem Tod. Wir wissen, dass das Beste noch kommt. Deshalb schreibt Paulus zum Schluss: «So tröstet euch mit diesen Worten untereinander» (1. Thessalonicher 4,18).
von Joseph Tkach
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