Entdecken Sie Ihre Einzigartigkeit

Einzigartigkeit des KindesEs ist die Geschichte der Wemmicks, einem kleinen Volk von Holzpuppen, die von einem Holzschnitzer erschaffen wurden. Die Hauptbeschäftigung der Wemmicks besteht darin, sich gegenseitig Sternchen für Erfolge, Klugheit oder Schönheit anzustecken oder graue Punkte für Ungeschicklichkeit und Hässlichkeit. Punchinello gehört zu den Holzpuppen, die immer nur graue Punkte trug. Punchinello geht kummervoll durchs Leben, bis er eines Tages Lucia trifft, die weder Sternchen noch Punkte hat, aber fröhlich ist. Punchinello will wissen, warum Lucia so anders ist. Sie erzählt ihm von Eli, dem Holzschnitzer, der alle Wemmicks gemacht hat. Sie besucht Eli öfters in seiner Werkstatt und fühlt sich in seiner Gegenwart glücklich und geborgen.

So macht sich Punchinello auf den Weg zu Eli. Als er sein Haus betritt und hinaufsieht zu dem grossen Arbeitstisch, an dem Eli arbeitet, kommt er sich so klein und unwichtig vor, dass er sich leise davonmachen will. Da ruft Eli ihn beim Namen, hebt ihn hoch und setzt ihn vorsichtig auf seinen Arbeitstisch. Punchinello klagt ihm sein Leid: Warum hast du mich so gewöhnlich gemacht? Ich bin ungeschickt, mein Holz ist rau und farblos. Die Sternchen bekommen nur die Besonderen. Da antwortet Eli: Für mich bist du was Besonderes. Du bist einmalig, weil ich dich gemacht habe, und ich mache keine Fehler. Ich liebe dich, so wie du bist. Ich habe noch viel mit dir vor. Ich will dir ein Herz wie meins geben. Voll Freude über die Erkenntnis, dass Eli ihn liebt, so wie er ist und dass er wertvoll in seinen Augen ist, läuft Punchinello nach Hause. Als er sein Haus erreicht, merkt er, dass die grauen Punkte von ihm abgefallen sind.

Egal wie die Welt Sie sieht, Gott liebt Sie, so wie Sie sind. Aber er liebt Sie viel zu sehr, um Sie so zu lassen. Das ist die Botschaft, die in dem Kinderbuch deutlich wird, dass der Wert eines Menschen nicht von anderen Menschen bestimmt wird, sondern von seinem Schöpfer, und wie wichtig ist es, sich nicht von anderen beeinflussen zu lassen.

Fühlen Sie sich auch manchmal wie Punchinello? Sind Sie mit Ihrem Aussehen nicht zufrieden? Sind Sie unglücklich bei Ihrer Arbeit, weil Sie Anerkennung oder Lob vermissen? Streben Sie vergeblich nach Erfolg oder einer angesehenen Position? Wenn wir betrübt sind, wie Punchinello, können auch wir zu unserem Schöpfer gehen und ihm unser vermeintliches Leid klagen. Denn die meisten seiner Kinder gehören nicht zu den Edlen, Erfolgreichen und Mächtigen der Welt. Das hat seinen Grund. Gott macht keine Fehler. Ich habe erfahren, dass er weiss, was gut für mich ist. Schauen wir in der Bibel nach, was Gott uns sagen will, wie er uns tröstet, wie er uns ermahnt und was für ihn wichtig ist: «Er hat das erwählt, was von der Welt verachtet und geringgeschätzt wird, und es eingesetzt, um das zunichtezumachen, was in der Welt wichtig ist, damit kein Mensch sich je vor Gott rühmen kann» (1. Korinther 1,27-28 Neues Leben Bibel).

Bevor wir verzagen, sehen wir uns an, dass Gott uns trotz allem liebt und wie wichtig wir für ihn sind. Er offenbart uns seine Liebe: «Denn in Christus hat er uns schon vor der Erschaffung der Welt erwählt mit dem Ziel, dass wir ein geheiligtes und untadeliges Leben führen, ein Leben in seiner Gegenwart und erfüllt von seiner Liebe. Von allem Anfang an hat er uns dazu bestimmt, durch Jesus Christus seine Söhne und Töchter zu werden. Das war sein Plan; so hatte er es beschlossen» (Epheser 1,4-5 NGÜ).

Unsere menschliche Natur strebt nach Erfolg, Ansehen, Anerkennung, Schönheit, Reichtum und Macht. Manche Menschen versuchen ihr Leben lang, die Anerkennung ihrer Eltern zu gewinnen, andere wollen von ihren Kindern oder ihrem Ehepartner oder von Arbeitskollegen anerkannt werden.

Einige streben nach Erfolg und Ansehen im Beruf, andere wieder nach Schönheit oder Macht. Macht üben nicht nur Politiker und die Reichen aus. In jedem von uns kann sich der Wunsch nach Macht über andere Menschen einschleichen: Sei es über unsere Kinder, über den Ehepartner, über unsere Eltern oder über unsere Arbeitskollegen.

Eitelkeit und Geltungssucht

In Jakobus 2,1 und 4 warnt Gott uns vor dem Fehler, sich vom Ansehen einer anderen Person blenden zu lassen: «Liebe Brüder und Schwestern! Ihr glaubt doch an unseren Herrn Jesus Christus, dem allein alle Herrlichkeit zusteht. Dann lasst euch nicht vom Rang und Ansehen der Menschen beeindrucken! ... Habt ihr da nicht mit zweierlei Mass gemessen und euch in eurem Urteil von menschlicher Eitelkeit leiten lassen?»
Gott warnt uns vor weltlichem Streben: «Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt» (1. Johannes 2,15-16).

Auch in christlichen Gemeinden können wir diesen weltlichen Massstäben begegnen. Im Jakobusbrief lesen wir, wie schon in den damaligen Gemeinden Probleme auftauchten zwischen Arm und Reich, so finden wir auch in heutigen Gemeinden weltliche Massstäbe, wie das Ansehen der Person, talentierte Mitglieder, die bevorzugt werden, und Pastoren, die gerne Macht über «ihre Herde» ausüben. Wir sind alle Menschen und werden mehr oder weniger beeinflusst von unserer Gesellschaft.

Darum werden wir gewarnt, uns davon abzuwenden und in den Fussstapfen von unserem Herrn, Jesus Christus, zu wandeln. Wir sollen unseren Nächsten sehen, wie Gott ihn sieht. Gott zeigt uns, wie vergänglich irdischer Besitz ist und ermutigt sogleich die Armen: «Wer unter euch arm ist und wenig beachtet wird, soll sich darüber freuen, dass er vor Gott hoch angesehen ist. Ein Reicher dagegen soll niemals vergessen, wie wenig sein irdischer Besitz vor Gott zählt. Wie eine Blume auf dem Feld wird er samt seinem Reichtum vergehen» (Jakobus 1,9-10 Hoffnung für Alle).

Ein neues Herz

Das neue Herz und die neue Gesinnung, die Gott in uns durch Jesus Christus schafft, erkennt die Nichtigkeit und Vergänglichkeit des weltlichen Strebens. «Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben» (Hesekiel 36,26).
Wie Salomo erkennen wir, dass «alles eitel und ein Haschen nach dem Wind» ist. Unser alter Mensch und sein Streben nach vergänglichen Werten, macht uns entweder eitel, wenn wir zu den Besonderen gehören, oder unglücklich, wenn wir unsere Ziele und Wünsche nicht erreichen.

Auf was schaut Gott

Was bei Gott zählt, ist Demut! Eine Eigenschaft, die von Menschen normalerweise nicht angestrebt wird: «Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an» (1. Sam 16,7).

Gott sieht nicht auf das Äusserliche, er sieht die innere Einstellung: «Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort» (Jesaja 66,2).

Gott ermutigt uns und zeigt uns den wahren Sinn unseres Lebens, eines ewigen Lebens, so dass wir nicht unsere Fähigkeiten und Gaben, ebenso wie das Fehlen bestimmter Talente, mit den Massstäben weltlicher Vergänglichkeit bewerten, sondern sie in einem höheren, unvergänglichen Licht betrachten. Natürlich ist es nicht falsch, sich Wissen anzueignen, eine gute Arbeit zu leisten oder nach Perfektion zu streben. Die Fragen, die wir uns dabei stellen sollten, sind: Was ist mein Motiv? Ist das, was ich tue, zu Gottes Ehre oder zu meiner eigenen? Bekomme ich die Anerkennung bei dem, was ich tue, oder lobe ich Gott damit? Sollten wir uns doch wie Punchinello nach einem Sternchen sehnen, so finden wir in Gottes Wort auch hierzu einen Weg. Gott möchte, dass wir wie die Sterne strahlen: «Bei allem, was ihr tut, hütet euch vor Nörgeleien und Rechthaberei. Denn euer Leben soll hell und makellos sein. Dann werdet ihr als Gottes vorbildliche Kinder mitten in dieser verdorbenen und dunklen Welt leuchten wie Sterne in der Nacht» “ (Philipper 2,14-15 Hoffnung für Alle).

Vor kurzem sah ich einen wunderschönen Tierfilm über eine Löwenfamilie. Die Synchronisierung war sehr gut gemacht, so dass man denken konnte, die Tiere sprächen. In einer Szene blicken die Löwenmutter und ihre Jungen empor zu dem herrlichen Sternenhimmel und die Mutter sagt stolz: «Einzeln glitzern wir, aber im Rudel strahlen wir wie die Sterne». Aufgrund unserer natürlichen Gaben mögen wir als Einzelne glitzern, aber durch Jesus Christus strahlen wir wie die Sterne, und wie bei Punchinello fallen unsere grauen Punkte ab.

von Christine Joosten


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