Wisst Ihr, dass die meisten Menschen, die an Gott glauben, sich schwer tun, zu glauben, dass Gott sie liebt? Menschen finden es einfach, sich Gott als Schöpfer und Richter vorzustellen, aber furchtbar schwer, Gott als den Einen zu sehen, der sie liebt und sich tief um sie kümmert. Aber die Wahrheit ist, dass unser unendlich liebevoller, kreativer und vollkommener Gott nichts schafft, was ihm entgegengesetzt ist, was in Opposition zu ihm selber steht. Alles, was Gott schafft ist gut, eine perfekte Manifestation im Universum von seiner Vollkommenheit, Kreativität und Liebe. Wo immer wir das Gegenteil davon finden – Hass, Selbstsucht, Gier, Furcht und Angst – ist es nicht deswegen, weil Gott die Dinge so geschaffen hat.
Was ist das Böse anderes als die Perversion von etwas, das ursprünglich gut war? Alles, was Gott schuf, einschliesslich uns Menschen, war überaus gut, aber es ist der Missbrauch der Schöpfung, der das Böse hervorbringt. Es existiert, weil wir die gute Freiheit, die Gott uns gab, auf eine falsche Weise gebrauchen, um uns von Gott, der Quelle unseres Seins, zu entfernen statt uns ihm zu nähern.
Was bedeutet das für uns persönlich? Einfach dies: Gott schuf uns aus der Tiefe seiner selbstlosen Liebe heraus, aus seinem grenzenlosen Vorrat der Vollkommenheit und seiner kreativen Schöpferkraft. Das bedeutet, dass wir vollkommen heil und gut sind, so wie er uns geschaffen hat. Aber wie steht es mit unseren Problemen, Sünden und Fehlern? Diese alle sind eine Folge davon, dass wir uns von Gott entfernt haben, dass wir uns statt Gott, der uns gemacht hat und unser Leben erhält, als Quelle unseres Seins sehen.
Wenn wir uns von Gott abgewandt haben und in unsere eigene Richtung, weg von seiner Liebe und Güte gehen, dann können wir nicht erkennen, wie er wirklich ist. Wir sehen ihn als Furcht erregenden Richter, als jemand, vor dem man Angst haben muss, jemand, der darauf wartet, uns weh zu tun oder für alles Falsche, das wir getan haben, Rache zu üben. Aber Gott ist nicht so. Er ist immer gut und er liebt uns immer.
Er möchte, dass wir ihn kennen, dass wir seinen Frieden, seine Freude, seine reiche Liebe erfahren. Unser Heiland Jesus ist das Ebenbild von Gottes Wesen, und er trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort (Hebräer 1,3). Jesus zeigte uns, dass Gott für uns ist, dass er uns trotz unseres wahnsinnigen Versuchs, von ihm wegzulaufen, liebt. Unser himmlischer Vater sehnt sich danach, dass wir umkehren und zu ihm nach Hause kommen.
Jesus erzählte eine Geschichte von zwei Söhnen. Einer von ihnen war genauso wie du und ich. Er wollte das Zentrum seines Universums sein und seine eigene Welt für sich schaffen. Daher forderte er die Hälfte seines Erbes und rannte so weit weg wie er konnte, indem er nur lebte, um sich selbst zu gefallen. Aber seine Hingabe, sich selbst zu gefallen und für sich selbst zu leben, funktionierte nicht. Je mehr er sein Geld von der Erbschaft für sich selbst benutzte, desto schlimmer fühlte er sich und desto elender wurde er.
Aus den Tiefen seines verwahrlosten Lebens richteten sich seine Gedanken zurück zu seinem Vater und seinem Zuhause. Einen kurzen, hellen Moment verstand er, dass alles, was er wirklich wollte, alles, was er wirklich brauchte, alles, was ihm ein gutes Gefühl und Freude gab, direkt zu Hause bei seinem Vater zu finden war. In der Stärke dieses Augenblicks der Wahrheit, in diesem momentanen ungehinderten Kontakt mit dem Herzen seines Vaters, riss er sich selber heraus aus dem Schweinetrog und begann seinen Weg nach Hause anzutreten, während er sich die ganze Zeit die Frage stellte, ob sein Vater überhaupt einen solchen Narren und Verlierer, zu dem er geworden war, wieder aufnehmen würde.
Ihr kennt den Rest der Geschichte – man findet sie in Lukas 15. Sein Vater nahm ihn nicht nur wieder auf, er sah ihn kommen, als er noch weit weg war; er hatte ernsthaft auf seinen verlorenen Sohn gewartet. Und er rannte, um ihn zu treffen, zu umarmen und ihn mit der gleichen Liebe zu überhäufen, die er immer für ihn gehabt hatte. Seine Freude war so gross, dass sie gefeiert werden musste.
Es gab einen anderen Bruder, den älteren. Der eine, der bei seinem Vater geblieben, der nicht weggelaufen war und der sein Leben nicht verpfuscht hatte. Als dieser Bruder von der Feier hörte, war er gegenüber seinem Bruder und seinem Vater zornig und bitter und wollte nicht ins Haus gehen. Aber sein Vater ging auch zu ihm hinaus und aus derselben Liebe heraus redete er mit ihm und überschüttete ihn mit derselben unendlichen Liebe, mit der er seinen lasterhaften Sohn überhäuft hatte.
Wandte sich der ältere Bruder schliesslich um und nahm er an der Feier teil? Jesus sagte uns das nicht. Aber die Geschichte erzählt uns, was wir alle wissen müssen – Gott hört niemals auf, uns zu lieben. Er sehnt sich danach, dass wir umkehren und zu ihm zurück-kehren, und es ist niemals eine Frage, ob er uns vergeben, uns annehmen und lieben wird, weil er Gott, unser Vater ist, dessen unendliche Liebe stets dieselbe ist.
Ist es für dich Zeit aufzuhören, von Gott wegzulaufen und zu ihm nach Hause zurückzukehren? Gott machte uns vollkommen und heil, ein wunderbarer Ausdruck in seinem schönen Universum von seiner Liebe und von seiner Schöpferkraft. Und wir sind es immer noch. Wir müssen nur umkehren und erneut mit unserem Schöpfer Verbindung aufnehmen, der uns auch heute immer noch liebt, genauso wie er uns liebte, als er uns ins Dasein rief.
von Joseph Tkach