Auf Gnade gegründet
Führen alle Pfade zu Gott? Manche glauben, dass alle Religionen eine Variation desselben Themas sind – dies oder das tun und in den Himmel kommen. Auf den ersten Blick scheint es so zu sein. Der Hinduismus verspricht dem Gläubigen die Einheit mit einem unpersönlichen Gott. Ins Nirwana zu gelangen, erfordert gute Werke während vieler Wiedergeburten. Der Buddhismus, der ebenfalls ein Nirwana verspricht, fordert, die vier edlen Wahrheiten und den achtfachen Weg durch viele Wiedergeburten einzuhalten.
Der Islam verspricht das Paradies – ein ewiges Leben voll sinnlicher Befriedigung und Vergnügen. Um dorthin zu kommen, muss der Gläubige die Glaubensartikel und die fünf Säulen des Islam einhalten. Ein gutes Leben zu führen und an Traditionen zu kleben, führt die Juden zum ewigen Leben gemeinsam mit dem Messias. Keine von diesen können dem Anhänger die Rettung sichern. Es gibt immer ein grosses Wenn – wenn Sie die Regeln befolgen können, dann werden Sie Ihr Belohnung bekommen. Es gibt nur eine "Religion", die ein gutes Ergebnis nach dem Tod garantieren kann, ohne gleichzeitig eine Belohnung für gute Taten oder eine rechte Lebensweise einzuschliessen. Das Christentum ist die einzige Religion, die Rettung durch die Gnade Gottes verspricht und überbringt. Jesus ist der einzige, der keine Bedingungen an die Erlösung knüpft, ausser den Glauben an ihn als den Sohn Gottes, der für die Sünden der Welt starb.
Und so kommen wir zur Mitte des Querbalkens des Kreuzes der "Identität in Christus". Das Werk Christi, das ein Werk der Erlösung ist und die Werke von Menschen ersetzte, ist die Gnade, deren Zentrum unser Glaube ist. Die Gnade Gottes wird uns als ein Geschenk, als eine spezielle Gunst und nicht als eine Belohnung für irgendetwas, das wir getan haben, gegeben. Wir sind Beispiele für den unglaublichen Reichtum der Gnade und der Güte Gottes gegenüber uns, wie es sich in allem zeigt, das er für uns durch Christus Jesus getan hat (Epheser 2).
Aber das kann zu leicht erscheinen. Wir wollen immer wissen "wo ist der Haken"? „Müssen wir nicht noch etwas tun?“ In den letzten 2.000 Jahren wurde die Gnade missverstanden, falsch angewendet und viele haben vieles zu ihr hinzugefügt. Auf Grund nagenden Zweifels und Argwohns, dass Erlösung durch Gnade zu gut sei, um wahr zu sein, wuchert die Gesetzlichkeit. Sie kam bereits zu Anfang [des Christentums] auf. Paulus gab den Galatern ein wenig Rat in dieser Angelegenheit. „Alle, die im Fleisch wohlangesehen sein wollen, nötigen euch, dass ihr euch beschneiden lasst, nur damit sie nicht um des Kreuzes des Christus willen [dass dieses allein rettet] verfolgt werden“ (Galater 6,12).
Als Gläubige an Jesus, den Heiland, sind wir unter der Gnade, nicht unter dem Gesetz (Römer 6,14 und Epheser 2,8). Was für ein Segen, vom Reifenspringen und Hürdenrennen frei zu sein. Wir wissen, dass unsere Sünden und sündige Naturen von der Gnade Gottes jederzeit bedeckt werden. Wir müssen für Gott keine Vorführung veranstalten, wir müssen auch nicht unser Heil verdienen. Führen alle Pfade zu Gott? Es gibt viele Pfade, aber nur einen Weg – und dieser gründet sich auf Gnade.
von Tammy Tkach