Wie viele Entscheidungen treffen Sie an einem Tag? Hunderte oder Tausende? Vom Aufstehen über das, was Sie anziehen, zum Frühstück essen, was Sie einkaufen, auf was Sie verzichten möchten. Wieviel Zeit Sie mit Gott und Ihren Mitmenschen verbringen. Einige Entscheidungen sind einfach und bedürfen keiner Überlegung, während andere grösste Aufmerksamkeit erfordern. Andere Entscheidungen werden getroffen, indem wir keine Wahl treffen - wir verschieben sie, bis sie nicht mehr notwendig sind oder wir sie wie ein Feuer löschen müssen.
Gleiches gilt für unsere Gedanken. Wir können wählen, wohin unser Geist geht, woran wir denken und worüber wir nachdenken. Entscheidungen darüber zu treffen, worüber man nachdenken soll, kann viel schwieriger sein als zu entscheiden, was man isst oder anzieht. Manchmal geht mein Geist dahin, wo ich es nicht will, scheinbar ganz von alleine. Dann fällt es mir schwer, diese Gedanken zu zügeln und sie in eine andere Richtung zu lenken. Ich nehme an, wir alle leiden unter mangelnder geistiger Disziplin in unserer 24-Stunden-Informationsüberflutung mit gewünschter sofortiger Befriedigung. Wir haben uns langsam an kürzere Aufmerksamkeitsspannen gewöhnt, bis wir etwas nicht mehr lesen können, wenn es mehr als ein Absatz oder sogar vierzig Zeichen sind.
Paulus beschreibt seine eigene Erfahrung: «Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben» (Galater 2,20). Im gekreuzigten Leben geht es um die tägliche, stundenweise und sogar augenblickliche Entscheidung, das alte Ich mit seinen Praktiken zu töten und das neue Leben in Christus anzulegen, das nach dem Bild seines Schöpfers im Wissen erneuert wird. «Nun aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat» (Kolosser 3,8-10).
Der alte Mensch, das alte Ich abzuschalten (wir haben alle eins), erfordert Arbeit. Es ist eine echte Schlacht und sie geht rund um die Uhr weiter. Wie erreichen wir das? Indem wir uns entscheiden, unsere Gedanken auf Jesus zu lenken. «Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes» (Kolosser 3,1).
Wie ich gerade in einer Andacht gelesen habe, würden wir ihn nicht brauchen, wenn es einfach wäre. Es mag das Schwierigste sein, was wir jemals tun. Wenn wir uns nicht vollständig Jesus zur Verfügung stellen, auf die Hilfe und Kraft Gottes und dem Heiligen Geist vertrauen und uns auf ihn verlassen, wird nichts geschehen, was uns hilft. «So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln» (Römer 6,4).
Wir wurden bereits mit Christus gekreuzigt, aber wie Paulus sterben wir täglich, damit wir das auferstandene Leben mit Christus führen dürfen. Das ist die beste Entscheidung in unserem Leben.
von Tamy Tkach