Eines der beängstigenden Erlebnisse meines Lebens war, als wir vor über 34 Jahren auf den Nymphen- oder Wellensittich von Freunden aufpassten. Unsere älteste Tochter war zu der Zeit noch nicht ganz ein Jahr alt. Auch wenn es nun schon sehr viele Jahre her ist, ist es mir so, als sei es erst gestern gewesen. Ich kam ins Wohnzimmer und sie sass glücklich und zufrieden auf dem Boden mit einem Gesicht, das so aufgedunsen war, dass sie wie eine kleine Buddha Statue aussah. Es gibt viele Menschen, die in Le bensge fahr geraten, wenn sie bestimmte Lebensmittel essen oder von einem Insekt gestochen werden. Manch einer kann körperlich sehr krank werden, wenn er Pizza isst oder Kuhmilch trinkt. Andere müssen alle Weizenprodukte meiden, auch wenn Brot ein Grundnahrungsmittel ist. Weizen war schon immer wichtig für das Leben von Menschen und Tieren. Sogar so wichtig, dass sich Jesus selbst als das Brot des Lebens bezeichnete. (Diese Metapher des Brotes wurde zu allen Zeiten verstanden.) Trotzdem kann dieses Grundnahrungsmittel für manche Menschen der Grund für Qualen sein und sogar ihr Leben in Gefahr bringen. Allerdings gibt es noch viel gefährlichere Allergien, die uns möglicherweise nicht bewusst sind.
Ist Ihnen schon aufgefallen, wie manche Christen auf das „ Wirken Gottes“ reagieren? Es scheint, als ob sich ihre intellektuellen Arterien verengen, ihr Gehirn unter einem Kälteschock steht und jeder Gedanke zeitverzögert ist. Der Grund dieser Reaktion ist, dass für viele Christen das Leben Jesus am Kreuz endet. Schlimmer noch, sie nehmen die Zeit zwischen der Geburt und dem Tod Jesu als eine rituelle Erfüllung des alten Bundes und der Zeit des Gesetzes wahr. Doch der Kreuzestod Jesus war nicht das Ende, sondern erst der Anfang! Es war der Wendepunkt in seinem Wirken. Deshalb soll auch unser Eintauchen in den Tod Jesu, den
wir mit der Taufe erleben, nicht unser Ende sein, sondern der Wendepunkt in unserem Leben! Manche christliche Leiter und Lehrer haben dieses Problem erkannt, dass viele Menschen – wie ein Auto im Schlamm – bei der eigenen Errettung stehen bleiben und ihr Leben im Glauben nicht mehr weitergeht. Sie folgen ein paar haarsträubenden Ideen, wie ein Leben mit Christus auszusehen habe. Dieses Leben ist reduziert auf Anbetung mit Gospelmusik und dem Lesen christlicher Bücher. Am Ende ihres Lebens – so denken sie – kommen sie in den Himmel, doch was sie dort tun werden, wissen sie nicht. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich habe nichts gegen Gospelmusik, dem Lesen christlicher Bücher oder generell gegen Anbetung und Lobpreis. Doch die Erlösung ist für uns nicht das Ende, sondern erst der Anfang – sogar für Gott. Ja, es ist der Anfang eines neuen Lebens für uns und für Gott ist es der Anfang einer neuen Beziehung mit uns!
Thomas F. Torrance hatte eine grosse Leidenschaft herauszufinden, wer Gott ist. Das rührte wahrscheinlich von seinem Interesse in Naturwissenschaften und seiner grossen Wertschätzung für unsere Gründungsväter. In seinem Suchen entdeckte er, mit welchem Einfluss der griechisch heidnische Dualismus die Lehre der Kirche und unser Verständnis für Gott beeinflusst hat. Das Wesen Gottes und das Handeln Gottes sind nicht zu trennen. Wie das Licht, das gleichzeitig Partikel und Welle ist, ist auch Gott ein Wesen mit drei Teilen. Jedes Mal, wenn wir Gott „du“ nennen, bezeugen wir sein Wesen und jedes Mal, wenn wir sagen, dass Gott die Liebe ist, bezeugen wir sein Handeln.
Interessanterweise hat die Natur wissenschaft bewiesen, dass reines weisses Licht aus der perfekten Kom bi nation von reinem rotem, reinem grünem und reinem blauem Licht entsteht. In weissem Licht sind diese drei vereint. Mehr noch: die Wissenschaft hat auch entdeckt und bewiesen, dass die Geschwindigkeit von Licht eine verläss liche Konstante im Universum ist. Das Lebenswerk von Athanasius, einem Kirchenvater aus dem 4. Jahr hundert, gipfelte im Konzil von Nicäa und der Formulierung des Nicänischen Glaubensekenntnisses. Athanasius bezog gegen die vorherrschende Lehre des Arianismus, der Idee, dass Jesus eine Kreatur war, die nicht immer Gott ist, Stellung. Das Nicänische Glaubens bekenntnis ist bis heute ein fundamentales und verbindendes Glaubensbekenntnis für das Christentum der letzten 1700 Jahre.
Seinem Bruder Thomas folgend, hat James B. Torrance unser Verständnis von Bündnissen erläutert, als er den Unterschied zwischen einem Vertrag und einem Bündnis deutlich machte. Leider hat die lateinische Übersetzung der Bibel, die in der Lehre der Kirche einflussreicher als selbst die Über setzung der King James Bibel war, eine Problematik bei diesem Thema entstehen lassen, als sie das lateinische Wort für Vertrag verwendete. Ein Vertrag hat bestimmte Konditionen und ein Vertrag ist nur dann erfüllt, wenn alle Konditionen erfüllt wurden.
Ein Bund jedoch ist nicht an bestimmte Bedingungen gebunden. Er hat allerdings bestimmte Verpflichtungen. Jede Person, die heiratet, weiss, dass das Le ben nach dem Jawort nicht mehr das gleiche ist. Teilhabe und Teilnahme sind Grundpfeiler eines Bundes. Ein Ver trag kann das alleinige Treffen und Austragen von Entscheidungen beinhalten, aber ein Bund benötigt eine Zusage beider Parteien, damit er zustande kommt. So ist es auch mit dem neuen Bund, der durch das Blut Jesu entstanden ist. Wenn wir mit ihm sterben, sind wir auch mit ihm als neuer Mensch auferstanden. Mehr noch: Diese neuen Menschen sind mit Jesus in den Himmel aufgefahren und thronen mit ihm zur rechten Hand Gottes (Epheser 2,6; Kolosser 3,1). Warum? Zu unserem Nutzen? Nein, nicht wirklich. Der Nutzen, der jedem von uns dadurch entsteht, ist abhängig von Gottes Plan, die ganze Schöpfung mit ihm zu vereinen. (Dieses könnte eine weitere allergische Reaktion hervorrufen. Schlage ich etwa Universalismus vor? Nein, sicher nicht. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.) Es gibt nichts, was wir tun können, um Gottes Liebe, die durch die Gnade der Erlösung ausgedrückt wird, zu verdieErlösung ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang nen. Paulus betont das unter anderem in Epheser 2,8-10. Alles, was wir vor unserer Erlösung getan haben, bewusst oder unbewusst, hat die Notwendigkeit Gottes unverdienter Gnade unentbehrlich gemacht. Aber, wenn wir einmal diese Gnade an genommen haben und Teil von Jesu Geburt, Leben, Folter und Kreuzestod geworden sind, sind wir auch Teil seiner Auferstehung, dem neuen Leben in und mit ihm, geworden.
Jetzt können wir nicht länger nur daneben stehen und beobachten. Der Geist bewegt uns zur Teilnahme am Wirken Jesu, damit sein „ Projekt“ für die Menschheit vollendet wird. Es ist der lebendige Beweis der Inkarnation – Gottes Menschwerdung in Jesus - dass Gott uns nicht nur einlädt, sondern sich ernsthaft wünscht, dass wir mit ihm zusammen auf der Erde wirken. Manchmal kann dies sehr harte Arbeit sein und es schliesst sogar lange und qualhafte Verfolgung von Menschen und Gruppen nicht aus. Allergien werden hervorgerufen, wenn der Körper nicht mehr weiss, was gut und akzeptabel ist und was schädigend ist und deshalb abgewehrt werden muss.
Glücklicherweise kann die Heilung schnell und effektiv sein. Ich weiss nicht mehr, was wir genau taten, als meine Tochter wie ein Luft ballon aussah. Was immer es auch war, es half ihr, sich schnell zu erholen und
hatte keine Nebenwirkungen. Interessant war, dass sie gar nicht bemerkte, was mit ihr geschah. Die Bibel versichert uns, dass ein wahrer Gott tief mit in unserem Leben verbunden ist, selbst dann, wenn wir es gar nicht bemerken. Wenn er sein reines, weisses Licht in unser Leben scheinen lässt, dann ändert es schlagartig alles und wir werden nicht mehr so sein wie zuvor.
Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten und die eine, heilige, katholische1 und apostolische Kirche. Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.
von Elmar Roberg