Die Botschaft Johannes des Täufers war radikal. Genauso radikal war seine Methode. Er tauchte Menschen unter Wasser. Seine Methode wurde ein Teil seines Namens – Johannes der Täufer. Aber es war nicht die Taufe, die radikal war. Die Taufe war schon lange bevor Johannes auftrat, eine übliche Praxis. Was radikal war, wen er taufte. Die Taufe war einer der Anforderungen für einen heidnischen Proselyten, um ein Jude zu werden, zusammen mit der Beschneidung und Tempelopfern und eine Menge von anderen Anforderungen.
Aber Johannes rief nicht nur heidnische Proselyten zur Taufe auf, sondern auch das auserwählte Volk, die Juden. Dieses radikale Verhalten erklärt den Besuch, den ihm eine Gruppe von Priestern, Leviten und Pharisäern in der Wüste abstattete. Johannes stand in der Tradition der alttestamentlichen Propheten. Er rief das Volk zur Busse auf. Er verurteilte die Korruption der Führer, warnte vor dem kommenden Gericht und sagte die Ankunft des Messias voraus.
Geografisch lebte Johannes der Täufer am Rande der Gesellschaft. Sein Dienst geschah in der Wüste zwischen Jerusalem und dem Toten Meer, eine felsige, unfruchtbare Umgebung, doch zahllose Menschen gingen hinaus, um seine Predigt zu hören. Einerseits war seine Botschaft dieselbe wie die er alten Propheten, aber andererseits war sie radikal – der verheissene Messias war auf seinem Weg und bald da! Johannes sagte den Pharisäern, die seine Autorität infrage stellten, dass seine Autorität nicht von ihm kam – er war nur ein Bote, um den Weg zu bereiten, um anzukündigen, dass der König auf dem Weg war.
Johannes machte überhaupt keine Anstrengungen, für sich selber zu werben – er verkündete, dass seine einzige Rolle darin bestand, für den Einen, der kommen sollte und der ihn übertreffen würde, zu taufen. Seine Aufgabe bestand lediglich darin, die Bühne für das Erscheinen Jesu zu bereiten. Als Jesus dann erschien, erklärte Johannes: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt.“ Unsere Sünden werden nicht durch Wasser oder indem wir uns zu guten Werken verpflichten, weggenommen. Sie werden von Jesus weggenommen. Wir wissen, wovon wir uns in Busse abwenden. Aber die grössere Frage ist, auf wen unsere Busse ausgerichtet ist.
Johannes sagte, dass Gott ihn sandte, um mit Wasser zu taufen – ein Symbol für die Reinigung unserer Sünden und dass wir uns von Sünde und Tod abwenden. Aber es würde eine andere Taufe kommen, sagte Johannes. Derjenige, der nach ihm kommen würde – Jesus –, er würde mit dem Heiligen Geist taufen, ein Hinweis auf das neue Leben in Christus, das Gläubige durch den Heiligen Geist empfangen.
von Joseph Tkach