Weise Männer machten sich im Morgenland auf den Weg, um den ihnen angekündigten König zu suchen. Von einer besonderen Offenbarung geleitet folgten sie dem Stern, der sie nach Jerusalem führte. Ganz gleich, worauf sich ihre Gewissheit stützte, kamen sie hierher, um König Herodes zu fragen: «Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten» (Matthäus 2,2).
König Herodes erschrak über diese Nachricht, denn er befürchtete, sein Königsamt sei in Gefahr. Er war kein Nachkomme des Königs David, sondern ein Edomiter und hatte deshalb keinen rechtmässigen Anspruch auf das Königsamt über das Volk der Juden.
Er liess die führenden Priester und Schriftgelehrten zusammenkommen, um sich bei ihnen zu erkunden, wo der Messias, der Christus geboren werden sollte. Sie antworteten ihm: «Und du Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll» (Micha 5,1).
Nun rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundigte sich genau, wann ihnen der Stern das erste Mal erschienen sei. Dann schickte er sie nach Bethlehem: sie sollten nach dem Kindlein forschen und Herodes berichten, wo es sei, damit auch er kommen könne, um es anzubeten. Aber seine Gedanken gingen in eine ganz andere Richtung.
Als die Weisen Jerusalem verliessen, erlebten sie ein weiteres Wunder. Der Stern, so nannten die Weisen die Erscheinung bereits im Morgenland, führte sie südwärts zu einem bestimmten Haus in Bethlehem, wo sie das Kindlein Jesus fanden. Sie beteten Jesus an und überbrachten ihm wertvolle und bedeutungsvolle Gaben, die eines Königs würdig waren, Gold, Weihrauch und Myrrhe. Mit dieser Tat huldigten die Weisen, stellvertretend für die Menschen, dem neugeborenen König Jesus. Ihm gebührt Anbetung, gleichzeitig verbreitet sein Leben einen Wohlgeruch und die Myrrhe weist darauf hin, dass er sein Leben durch seinen Opfertod für die Menschen hingeben wird. Gott befahl den Weisen im Traum, nicht zu Herodes zurückzukehren. Deshalb zogen sie auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.
Diese Geschichte fordert uns auf, nachzudenken und uns zu entscheiden. Die Weisen haben auf einem weiten Weg, vielleicht sogar mit einem Umweg, Jesus, den König gefunden. Sind auch Sie auf dem Weg zu Jesus, um ihn anzubeten, ihm zu huldigen und ihm eine wertvolle Gabe zu bringen? Sind Sie schon auf dem Weg mit ihm, weil er Ihr Weg ist? Wohin führt Sie «der Stern»? Wer ist Ihr Weg? Was ist Ihre Gabe?
Toni Püntener