Das wahre Licht
Was wäre der Lichterglanz zur Weihnachtszeit ohne Beleuchtung? Weihnachtsmärkte sind am Abend am stimmungsvollsten, dann verbreiten die vielen Lichter eine romantische Weihnachtsstimmung. Bei so vielen Lichtern kann man leicht das eigentliche Licht, das zum ersten Weihnachtsfest leuchtete, übersehen. «In ihm (Jesus) war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen» (Johannes 1,4).
In den Tagen, als Jesus vor mehr als 2000 Jahren in Bethlehem geboren wurde, lebte in Jerusalem ein frommer alter Mann namens Simeon. Der Heilige Geist hatte Simeon offenbart, dass er nicht sterben würde, bevor er den Christus des Herrn gesehen hatte. Eines Tages führte der Geist Simeon in die Tempelhöfe, genau an dem Tag, als Jesu Eltern das Kind hereinbrachten, um die Anforderungen der Thora zu erfüllen. Als Simeon das Kind sah, nahm er Jesus in die Arme und lobte Gott mit den Worten: «Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel» (Lukas 2,29-32).
Licht für die Heiden
Simeon lobte Gott für das, was die Schriftgelehrten, Pharisäer, Hohenpriester und Gesetzeslehrer nicht begreifen konnten. Der Messias Israels war nicht nur für die Rettung Israels, sondern auch für die Rettung aller Völker der Welt gekommen. Jesaja prophezeit es schon lange vorher: «Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand. Ich habe dich geschaffen und bestimmt zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker» (Jesaja 42,6-7).
Jesus: Das neue Israel
Die Israeliten sind das Volk Gottes. Gott hatte sie aus den Völkern herausgerufen und sie durch einen Bund als sein eigenes besonderes Volk abgesondert. Er tat dies nicht nur für sie, sondern für die letztendliche Rettung aller Nationen. «Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Völker gemacht, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde» (Jesaja 49,6).
Israel sollte ein Licht für die Heiden sein, aber ihr Licht war erloschen. Sie hatten es versäumt, den Bund zu halten. Aber Gott bleibt seinem Bund treu, ungeachtet der Ungläubigkeit seines Bundesvolkes. «Was nun? Wenn einige untreu wurden, hebt dann ihre Untreue die Treue Gottes auf? Das sei ferne! Es bleibe vielmehr so: Gott ist wahrhaftig, und alle Menschen sind Lügner; wie geschrieben steht: »Damit du recht behältst in deinen Worten und siegst, wenn man mit dir rechtet» (Römer 3,3-4).
So sandte Gott in der Fülle der Zeiten seinen eigenen Sohn, um das Licht der Welt zu sein. Er war der vollkommene Israelit, der den Bund als das neue Israel perfekt einhielt. «Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt.» (Römer 5,18).
Als der prophezeite Messias, der perfekte Vertreter des Bundesvolkes und das wahre Licht für die Heiden, befreite Jesus sowohl Israel als auch die Nationen von der Sünde und versöhnte sie mit Gott. Durch den Glauben Jesu Christi, indem Sie ihm die Treue halten und sich mit ihm identifizieren, werden Sie Mitglied der treuen Bundesgemeinschaft, des Volkes Gottes. «Denn es ist der eine Gott, der gerecht macht die Juden aus dem Glauben und die Heiden durch den Glauben» (Römer 3,30).
Gerechtigkeit in Christus
Wir können die Rechtschaffenheit nicht allein aus uns selber aufbringen. Nur so, wie wir mit Christus, dem Erlöser, identifiziert werden, gelten wir als rechtschaffen. Wir sind Sünder, in uns selbst nicht gerechter als Israel es war. Nur wenn wir unsere Sündhaftigkeit erkennen und unseren Glauben auf den Einen setzen, durch den Gott die Bösen rechtfertigt, können wir um seinetwillen als gerecht angesehen werden. «Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollen, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist» (Römer 3,23-24).
Alle brauchen die Gnade Gottes ebenso sehr wie das Volk Israel. Alle, die den Glauben Christi haben, Heiden wie Juden, werden nur gerettet, weil Gott treu und gut ist, nicht weil wir treu gewesen sind oder weil wir irgendeine geheime Formel oder die richtige Lehre gefunden haben. «Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes» (Kolosser 1,13).
Vertrauen auf Jesus
So einfach es auch klingen mag, es ist schwer, Jesus zu vertrauen. Auf Jesus zu vertrauen bedeutet, mein Leben in die Hände Jesu zu legen. Die Kontrolle über mein Leben aufzugeben. Wir möchten gern die Kontrolle über unser eigenes Leben haben. Wir möchten das Heft in der Hand zu halten, um unsere eigenen Entscheidungen zu treffen und die Dinge auf unsere eigene Weise zu tun.
Gott hat einen langfristigen Plan für unsere Befreiung und Sicherheit aber auch einen kurzfristigen Plan. Wir können die Früchte seiner Pläne nicht empfangen, wenn wir nicht fest im Glauben stehen. Manche Staatschefs stehen fest zu militärischer Macht. Andere Menschen halten an ihrer finanziellen Sicherheit, ihrer persönlichen Integrität oder ihrem persönlichen Ruf fest. Einige sind standhaft in ihrem Können oder ihrer Stärke, ihrem Einfallsreichtum, ihrem Geschäftsgebaren oder ihrer Intelligenz. Keines dieser Dinge ist an sich schlecht oder sündhaft. Als Menschen sind wir geneigt, unser Vertrauen, unsere Energie und unsere Hingabe in sie zu setzen, statt in die eigentliche Quelle der Sicherheit und des Friedens.
Demütig gehen
Wenn wir unsere Probleme zusammen mit den positiven Massnahmen, die wir im Umgang mit ihnen ergreifen, Gott anvertrauen und auf seine Fürsorge, Versorgung und Befreiung vertrauen, verspricht er, mit uns zu sein. Jakobus schrieb: «Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen» (Jakobus 4,10).
Gott ruft uns auf, unseren lebenslangen Kreuzzug beiseite zu legen, uns zu verteidigen, uns selbst zu fördern, unseren Besitz zu bewahren, unseren Ruf zu schützen und unser Leben zu verlängern. Gott ist unser Versorger, unser Verteidiger, unsere Hoffnung und unser Schicksal.
Die Illusion, dass wir unser eigenes Leben in den Griff bekommen können, muss dem Licht ausgesetzt werden, dem Licht Jesu: «Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben» (Johannes 8,12).
Dann können wir in ihm auferstehen und das sein, was wir wirklich sind, Gottes eigene kostbaren Kinder, die er rettet und denen er hilft, deren Schlachten er schlägt, deren Ängste er besänftigt, deren Schmerz er teilt, deren Zukunft er sichert und deren Ruf er bewahrt. «Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde» (1. Johannes 1,7).
Wenn wir alles aufgeben, gewinnen wir alles. Wenn wir niederknien, erheben wir uns. Indem wir unsere Illusion persönlicher Kontrolle ablegen, sind wir mit all der Herrlichkeit und Pracht und den Reichtümern des himmlischen, ewigen Reiches bekleidet. Petrus schreibt: «Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch» (1. Petrus 5,7).
Was bedrückt Sie? Ihre verborgenen Sünden? Ein unausstehlicher Schmerz? Eine unüberwindbare finanzielle Katastrophe? Eine vernichtende Krankheit? Ein unvorstellbarer Verlust? Eine unmögliche Situation, in der Sie völlig hilflos sind, etwas zu tun? Eine katastrophale und schmerzhafte Beziehung? Falsche Anschuldigungen, die nicht der Wahrheit entspricht? Gott hat seinen Sohn gesandt, und durch seinen Sohn nimmt er unsere Hände, erhebt uns und bringt das Licht seiner Herrlichkeit in die dunkle und schmerzliche Krise, die wir durchleben. Obwohl wir durch das Tal der Todesschatten gehen, fürchten wir uns nicht, denn er ist mit uns.
Gott hat uns das Zeichen gegeben, dass seine Rettung sicher ist: «Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids» (Lukas 2,10-11).
Überall, wohin Sie in dieser Jahreszeit blicken, gibt es dekorative Beleuchtung, weisse, farbige Lichter oder angezündete Kerzen. Diese physischen Lichter, deren schwacher Abglanz können Ihnen eine kurze Zeit viel Freude bereiten. Aber das wahre Licht, das Ihnen Erlösung verspricht und Sie von innen heraus beleuchtet, ist Jesus, der Messias, der zu uns auf diese Erde gekommen war und heute durch den Heiligen Geist zu Ihnen ganz persönlich kommt. «Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen» (Johannes 1,9).
von Mike Feazell