In seinem Brief an die Römer stellt Paulus die rhetorische Frage: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blösse oder Gefahr oder Schwert?“ (Römer 8,35).
Es kann uns wahrhaftig nichts von Christi Liebe trennen, die uns hier deutlich aufgezeigt wird, wie wir in den darauf folgenden Versen lesen können: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“ (Römer 8,38-39).
Wir können nicht von der Liebe Gottes getrennt werden, weil er uns immer liebt. Er liebt uns, ob wir uns gut oder schlecht verhalten, ob wir gewinnen oder verlieren oder ob die Zeiten gut oder schlecht sind. Ob wir es glauben oder nicht, er liebt uns! Er sandte seinen Sohn, Jesus Christus, um für uns zu sterben. Jesus Christus starb für uns, als wir noch Sünder waren (Römer 5,8). Es gibt keine grössere Liebe, als für jemanden zu sterben (Johannes 15,13). Also liebt uns Gott. Das steht fest. Egal was geschieht, Gott liebt uns.
Für uns Christen stellt sich die vielleicht wichtigere Frage, ob wir Gott auch dann lieben werden, wenn es hart auf hart geht? Machen wir uns nichts vor in der Annahme, Christen seien gegen Prüfungen und Leiden immun. Es gibt schlimme Dinge im Leben, egal ob wir uns als Heilige oder Sünder verhalten. Es wurde uns von Gott nie versprochen, dass es im christlichen Leben keine Schwierigkeiten geben werde. Werden wir Gott in guten wie in schlechten Zeiten lieben?
Schon unsere biblischen Vorfahren haben darüber nachgedacht. Sehen wir uns an, zu welchen Schlussfolgerungen sie gekommen sind:
Habakuk: „Da wird der Feigenbaum nicht grünen, und es wird kein Gewächs sein an den Weinstöcken. Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus, und die Äcker bringen keine Nahrung; Schafe werden aus den Hürden gerissen, und in den Ställen werden keine Rinder sein. Aber ich will mich freuen des Herrn und fröhlich sein in Gott, meinem Heil“ (Habakuk 3,17-18).
Micha: „Freue dich nicht über mich, meine Feindin! Wenn ich auch daniederliege, so werde ich wieder aufstehen; und wenn ich auch im Finstern sitze, so ist doch der Herr mein Licht“ (Mich 7,8).
Hiob: „Und seine Frau sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Sage Gott ab und stirb! Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die törichten Frauen reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen“ (Hiob 2,9-10).
Am liebsten mag ich das Beispiel von Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Als ihnen gedroht wurde, bei lebendigem Leib verbrannt zu werden, sagten sie, dass sie wüssten, dass Gott sie retten könne. Wenn er jedoch entschieden habe, es nicht zu tun, sei das für sie in Ordnung (Daniel 3,16-18). Sie würden Gott lieben und preisen, egal wie er entscheide.
Gott zu lieben und zu preisen, ist nicht so sehr eine Frage von guten oder schlechten Zeiten oder abhängig davon, ob wir gewinnen oder verlieren. Es geht darum, ihn zu lieben und ihm zu vertrauen, was immer geschieht. Schliesslich ist dies die Art der Liebe, die er uns schenkt! Bleiben Sie fest in der Liebe zu Gott.
von Barbara Dahlgren