Das Beste aus jeder Gelegenheit machen
Wünschen Sie sich nicht, dass Sie Ihre Zeit ausdehnen könnten? Oder, noch besser, die Zeit zurück-drehen, um sie das zweite Mal besser zu nutzen? Aber wir alle wissen, dass die Zeit nicht so funktioniert. Sie tickt einfach weiter, egal wie wir sie nutzen oder vergeuden. Wir können vergeudete Zeit weder zurückkaufen, noch können wir falsch verwendete Zeit zurückgewinnen. Vielleicht ist das der Grund, warum der Apostel Paulus die Christen anwies: So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus [a. Ü.: macht das Beste aus jeder Gelegenheit]; denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist (Eph. 5,15-17).
Paulus wollte, dass die Christen in Ephesus sich jeden Moment zunutze machen, dass sie ihre Zeit im Einklang mit Gottes Willen nutzen. In einer grossen Stadt wie Ephesus gab es eine Menge von Ablenkungen. Ephesus war die Hauptstadt der römischen Provinz Asien. Sie war Heimstadt einer der sieben Wunder der Antike – des Tempels der Artemis. Genauso wie in unseren modernen Metropolen heute war in dieser Stadt eine Menge los. Aber Paulus erinnerte die Christen, dass sie berufen waren, Christi Hände und Arme in dieser gottlosen Stadt zu sein.
Wir alle haben Talente und Ressourcen, wir alle haben Tag für Tag 24 Stunden zur Verfügung. Aber wir sind auch Knechte unseres Herrn und Meisters Jesus Christus, und das macht unsere Zeit in der Welt einzigartig. Unsere Zeit kann benutzt werden, um Gott zu verherrlichen, statt unsere Selbstsucht zu befriedigen.
Wir können unsere Arbeitszeit benutzen, um unseren Arbeitgebern unsere beste Leistung zu geben, so als ob wir für Christus arbeiten würden (Kolosser 3,22), statt einfach ein Gehalt zu beziehen, oder, noch schlimmer, von ihnen zu stehlen. Wir können unsere Freizeit verwenden, um Beziehungen zu bauen und zu stärken, und um unsere Gesundheit und unser Gefühlsleben zu regenerieren, statt sie für unmoralische, illegale oder selbst zerstörerische Gewohnheiten zu gebrauchen. Wir können unsere Nächte benutzen, um Ruhe zu bekommen, statt uns aufzuputschen. Wir können unsere verfügbare Zeit fürs Studium benutzen, um uns selber zu verbessern, um Menschen in Not zu helfen oder eine helfende Hand zu reichen, statt einfach auf der Couch zu liegen.
Natürlich müssen wir uns Zeit nehmen, um unseren Schöpfer und Erlöser anzubeten. Wir hören ihm zu, wir preisen ihn, wir danken ihm und bringen unsere Ängste, Anliegen, Sorgen und Zweifel vor ihn. Wir brauchen keine Zeit zu vergeuden mit Klagen, Schmähen oder mit Tratsch über andere. Statt¬dessen können wir für sie beten. Wir können Böses mit Gutem vergelten, unsere Krisen Gott anvertrauen und Magengeschwüre vermeiden. Wir können so leben, weil Christus in uns lebt, weil Gott durch Christus seine Gnade auf uns gerichtet hat. In Christus können wir unsere Tage zu etwas Wertvollem machen, etwas, das von Bedeutung ist.
Paulus lebte im Gefängnis, als er den Brief an die Christen in Ephesus schrieb, und er konnte nicht anders, als sich jeder Minute, die verging, bewusst zu sein. Ja, weil Christus in ihm lebte, hat er nicht erlaubt, dass seine Inhaftierung eine Barriere war, um aus jeder Gelegenheit das Beste zu machen. Indem er seine Gefangenschaft als eine Gelegenheit nutzte, schrieb er Briefe an die Gemeinden und forderte Christen heraus, sich bewusst zu sein, wie sie nach Gottes Willen leben sollten.
Unsere heutigen Wohnorte weisen ziemlich die gleiche Unmoral und Korruption auf, die Christen zur Zeit des Paulus erlebten. Aber die Kirche, so erinnert er uns, ist ein Vorposten des Lichts in einer dunklen Welt. Die Kirche ist die Gemeinschaft, wo die Kraft des Evangeliums erlebt und mit anderen geteilt wird. Ihre Mitglieder sind das Salz der Erde, das sichere Zeichen der Hoffnung in einer Welt, die sich nach Erlösung sehnt.
Es gab einen jungen Mann, der sich in einer Organisation nach oben arbeitete und schliesslich dazu ernannte wurde, den alten, leicht reizbaren, Präsidenten zu ersetzen. Ein paar Tage, bevor er sein Amt antrat, wurde der junge Mann beim alten Präsidenten vorstellig und fragte ihn, ob er ihm einen Rat geben könnte.
Zwei Worte, sagte er. Richtige Entscheidungen! Der junge Mann fragte: Wie trifft man diese? Der alte Mann sagte: Es braucht Erfahrung. Wie haben Sie die bekommen? fragte der junge Mann? Der alte Mann erwiderte: Falsche Entscheidungen.
Mögen all unsere Fehler uns weiser machen, weil wir auf den Herrn vertrauen. Möge unser Leben mehr und mehr christusähnlich werden. Möge unsere Zeit Gott Ehre bringen, während wir seinen Willen in dieser Welt tun.
von Joseph Tkach