Dreieinigkeit
Theologie ist wichtig für uns, weil sie uns einen Rahmen für unseren Glauben bietet. Es gibt jedoch sehr viele theologische Strömungen, sogar innerhalb der christlichen Gemeinschaft.Ein Merkmal, das masstäblich für die WKG/GCI als Glaubensgemeinschaft gilt, ist unser Bekenntnis zu dem, was als „trinitarische Theologie“ beschrieben werden kann. Obwohl die Dreieinigkeitslehre weitgehend in der Kirchengeschichte anerkannt wurde, haben einige sie als die„vergessene Lehre“ bezeichnet, weil sie so häufig übersehen werden kann. Dennoch glauben wir in der WKG / GCI, dass die Realität, sprich die Wirklichkeit und die Bedeutung der Dreieinigkeit alles ändert.
Die Bibel lehrt, dass unser Heil von der Dreieinigkeit abhängt. Die Lehre zeigt uns, wie jede Person der Gottheit eine wesentliche Rolle in unserem Leben als Christen spielt. Gott der Vater hat uns adoptiert als seine„innigsten geliebten Kinder“ (Epheser 5,1). Das ist der Grund, weshalb, Gott der Sohn, Jesus Christus, das Werk, das notwendig für unsere Erlösung war, vollbrachte. Wir ruhen in seinem Gnadenerweis (Epheser 1,3-7), haben Zuversicht in unserem Heil, weil Gott der Heilige Geist in uns wohnt, als Siegel unseres Erbes (Eph1,13-14). Jede Person der Dreieinigkeit spielt eine einzigartige Rolle, uns in Gottes Familie willkommen zu heissen. Obwohl wir Gott in drei göttlichen Personen anbeten, kann sich die Lehre der Dreieinigkeit manchmal so anfühlen,als ob sie sehr schwierig sei, praktisch auszuleben. Doch wenn unser Verständnis und Praxis über die zentralen Lehren übereinstimmen, hat dies ein grosses Potenzial, unser tägliches Leben zu verwandeln. Ich sehe es so: Die Lehre der Dreieinigkeit erinnert uns daran, dass wir nichts tun können, um unseren Platz am Tisch des Herrn zu verdienen – Gott hat uns schon eingeladen und die notwendige Arbeit vollendet, damit wir am Tisch Platz finden. Dank der Errettung durch Jesus und dem Innewohnen des Heiligen Geistes, können wir vor den Vater kommen, eingebunden in der Liebe des Dreieinigen Gottes. Diese Liebe ist für alle, die glauben, kostenlos zugänglich, wegen der ewigen, unveränderlichen Beziehung der Dreieinigkeit.
Dies bedeutet jedoch sicherlich nicht, dass wir keine Chance hätten, an dieser Beziehung auch teilzunehmen. In Christus zu leben bedeutet, dass Gottes Liebe es uns ermöglicht, uns um jene zu kümmern, die um uns herum leben. Die Liebe der Dreieinigkeit überströmt uns, um uns in sie einzuschliessen; und durch uns erreicht sie andere. Gott braucht uns nicht, um sein Werk zu vollenden, doch er lädt uns als seine Familie ein, sich ihm anzuschliessen. Wir sind bevollmächtigt zu lieben, weil sein Geist in uns ist. Wenn ich mir bewusst werde, dass sein Geist in mir lebt, dann fühlt sich mein Geist erleichtert an. Der trinitarische, beziehungsorientierte Gott möchte uns frei machen, wertvolle und bedeutungsvolle Beziehungen mit ihm und anderen Menschen zu haben.
Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel aus meinem eigenen Leben geben. Als ein Prediger kann ich mich darin verfangen,„was ich“ für Gott„tue“. Neulich traf ich mich mit einer Gruppe von Menschen. Ich habe mich so sehr aufmeine eigene Agenda konzentriert,dass ich nicht gemerkt habe, wer noch mit mir im Raum gewesen ist. Als mir bewusst wurde, wie ich mich darüber sorgte, die Aufgaben für Gott zu bewerkstelligen, nahm ich einen Moment Zeit, um über mich selbst zu lachen,und zu feiern, dass Gott mit uns ist und uns führt und leitet. Wir brauchen keine Angst zu haben, Fehler zu machen, wenn wir wissen, dass Gott alles imGriff hat. Wir können ihm freudig dienen. Es ändert unsere täglichen Erfahrungen, wenn wir uns daran erinnern, dass es nichts gibt, das Gott nicht wieder richtigstellen kann. Unsere christliche Berufung ist keine schwere Last, sondern ein wundervolles Geschenk.Da der Heilige Geist in uns lebt, sind wir frei, an seinem Werk teilzuhaben, ohne uns Sorgen zu müssen.
Vielleicht wissen Sie, dass ein Leitspruch in der WKG / GCI lautet: „Sie sind mit eingeschlossen!“ Aber wissen Sie, was das für mich persönlich heisst? Es bedeutet, dass wir versuchen so zu lieben, wie die Dreieinigkeit liebt – für einander zu sorgen – auf eine Art und Weise, die unsere Unterschiede würdigt, auch wenn wir zusammen kommen. Die Dreieinigkeit ist ein perfektes Modell für die heilige Liebe. Vater,Sohn und Heiliger Geist geniessen vollkommene Einigkeit, während sie eindeutig unterschiedliche göttliche Personen sind. Wie Athanasius sagte:„Einigkeit in Dreieinigkeit, Dreieinigkeit in Einigkeit“. Die Liebe, die in der Dreieinigkeit ausgedrückt wird, lehrt uns die Bedeutung von liebenden Beziehungen innerhalb von Gottes Königreich.Das trinitarische Verständnis definiert das Leben unserer Glaubens-Gemeinschaft. Hier in der WKG / GCI motiviert sie uns zu überdenken, wie wir für einander sorgen können. Wir möchten die, die um uns sind, lieben, nicht weil wir etwas verdienen möchten, sondern weil unser Gott ein Gott der Gemeinschaft und Liebe ist. Gottes Geist der Liebe leitet uns, andere zu lieben, auch wenn dies nicht einfach ist. Wir wissen, dass sein Geist nicht nur in uns lebt, sondern auch in unseren Brüdern und Schwestern. Darum treffen wir uns auch nicht nur sonntags zum Gottesdienst – sondern nehmen auch Mahlzeiten zusammen ein und sind in freudiger Erwartung, was Gott in unseren Leben bewirken wird. Das ist der Grund, weshalb wir Hilfe den Bedürftigen in unserer Nachbarschaft und in der ganzen Welt anbieten; es ist der Grund, warum wir für Kranke und Gebrechliche beten. Es ist wegen der Liebe und unserem Glauben an die Dreieinigkeit. Wenn wir zusammen trauern oder feiern, versuchen wir einander so zu lieben, wie der dreieinige Gott liebt. Wenn wir das trinitarische Verständnis täglich ausleben, nehmen wir unsere Berufung begeistert an:„Die Fülle von ihm zu sein, der alles füllt.“ (Epheser 1,22-23). Ihre grosszügigen, selbstlosen Gebete und Ihre finanzielle Unterstützung sind ein entscheidender Teil dieser teilenden Gemeinschaft, die geformt wird durch das trinitarische Verständnis.Wir sind überhäuft von der Liebe des Vaters durch die Erlösung des Sohnes, die Gegenwart des Heiligen Geistes und getragen durch die Sorge um seinen Leib.
Von einem Essen, das für einen kranken Freund zubereitet wurde, bis zur Freude an einer Errungenschaft eines Familienmitgliedes, bis zu einer Spende, die der Kirche hilft, weiter zu arbeiten; dies alles erlaubt uns, die gute Nachricht des Evangeliums zu verkünden. In der Liebe des Vaters, des Sohnesund des Heiligen Geistes.
von Dr. Joseph Tkach