Um ganz ehrlich zu sein, es fällt mir manchmal schwer Gott zu verstehen. Er trifft einfach nicht immer die Entscheidungen, die ich fällen würde, wenn ich an seiner Stelle wäre. Zum Beispiel würde ich, wenn ich Gott wäre, es nicht über den Feldern von gemeinen und hasserfüllten Bauern regnen lassen. Nur gute und ehrliche Bauern würden von mir Regen erhalten, aber die Bibel besagt, dass Gott seinen Regen über den Gerechten und den Ungerechten niederfallen lässt (Matthäus 5,45).
Wenn ich Gott wäre, dann würden nur die bösen Menschen früh sterben und die guten würden ein langes glückliches Leben führen. Aber die Bibel besagt, dass Gott manchmal auch die Gerechten umkommen lässt, weil sie dem Bösen entkommen sollen (Jesaja 57, 1). Wenn ich Gott wäre, dann würde ich jeden Menschen immer ganz genau wissen lassen, was ihn in der Zukunft erwartet. Es gäbe keine Frage darüber, was ich mir bei etwas gedacht habe. Es wäre alles sorgfältig geplant und leicht verständlich. Aber die Bibel besagt, dass uns Gott nur durch einen trüben Spiegel schauen lässt (1. Korinther 13, 12). Wenn ich Gott wäre, dann gäbe es auf dieser Welt kein Leid. Aber Gott sagt, dass diese Welt nicht ihm, sondern dem Teufel gehört, und deshalb schreitet er nicht immer ein und lässt Dinge geschehen, die wir nicht nachvollziehen können (2. Korinther 4, 4).
Wenn ich Gott wäre, dann würden Christen nicht verfolgt werden, schliesslich versuchen sie doch nur Gott nachzufolgen und das zu tun, was er ihnen aufträgt. Aber in der Bibel steht, dass jeder Mensch, der Gott nachfolgt, verfolgt werden wird (2. Timotheus 3, 12).
Wenn ich Gott wäre, dann würden die Herausforderungen des Lebens für jeden gleich schwer sein. Aber die Bibel besagt, dass jeder von uns mit unterschiedlichen Dingen zu kämpfen hat und dass unsere Kämpfe von uns und niemand anderem zu schlagen sind. (Hebräer 12, 1)
Ich bin nicht Gott – zum Glück für diese Welt. Gott hat einen bestimmten Vorteil mir gegenüber: Er ist allwissend und ich bin es nicht. Über die Entscheidungen zu urteilen, die Gott für mein Leben oder das Leben eines anderen Menschen trifft, ist pure Dummheit, weil nur Gott weiss, wann wir Regen erhalten sollen und wann nicht. Nur er weiss, wann wir leben oder sterben sollen. Nur er weiss, wann es gut für uns ist Dinge und Geschehnisse zu verstehen und wann nicht. Nur er weiss, welche Kämpfe und Herausforderungen die besten Resultate in unserem Leben hervorbringen und welche nicht. Nur er weiss, wie er an uns arbeitet, sodass er verherrlicht wird.
Es geht also nicht um uns, sondern nur um ihn und deshalb sollen wir unsere Augen auf Jesus werfen (Hebräer 12, 2). Es ist nicht immer einfach dieser Aufforderung Folge zu leisten, aber sie ist immer noch eine bessere Alternative als zu glauben, dass ich es besser als Gott machen würde.
von Barbara Dahlgren