Erhebe den Herrn, meine Seele
Die meisten Kinder lernen Vergrösserungsgläser kennen und haben Spass, sie zu benutzen, um alles vergrössert zu sehen. Insekten schauen wie Monster aus Science Fiction-Romanen aus. Teilchen von Schmutz und Sand schauen aus wie ein riesiges Flussbett oder wie eine Wüste. Wenn man ein Vergrösserungsglas auf das Gesicht eines Freundes richtet, gibt es meistens Grund zum Lachen.
Maria, die Mutter Jesu, wusste noch nichts von Vergrösserungsgläsern. Aber ihr war bewusst, was sie in Lukas 1,46 sagte, als sie spürte, wie in ihrem Inneren Lobpreis über die Nachricht hervorbrach, dass sie den Segen empfangen würde, die Mutter des Messias zu sein. „Und Maria sprach: ‚Meine Seele erhebt den Herrn.“ Das griechische Wort für „erheben“ bedeutet gross und erhaben machen, und dann im erweiterten Sinne erhöhen, verherrlichen, lobpreisen, hoch loben, vergrössern. Ein Kommentar sagt: „Maria erhöht den Herrn, indem sie anderen erzählt, wie hoch und erhaben er aus ihrer Sicht ist. Mit der Wendung (im Griechischen) verweist Maria drauf hin, dass ihr Lobpreis für Gott aus ihrem tiefsten Herzen kommt. Ihre Anbetung ist sehr persönlich; sie kommt von Herzen.“ Der Lobgesang der Maria wird das „Magnifikat“ genannt, was der lateinische Ausdruck für „erheben, vergrössern“ ist. Maria sagte, dass ihre Seele den Herrn erhebt. Andere Übersetzungen benutzen die Worte „preisen, erhöhen, verherrlichen“.
Wie kann man den Herrn erheben? Vielleicht gibt uns das Lexikon einige Hinweise. Eine Bedeutung ist, ihn in seinem Ausmass grösser zu machen. Wenn wir den Herrn erheben, wird er grösser. J. B. Philipps sagte: „Dein Gott ist zu klein.“ Den Herrn zu erheben und zu erhöhen, hilft uns und anderen zu verstehen, wie viel grösser er ist, als wir dachten oder ihn uns vorgestellt haben.
Eine weitere Bedeutung ist, zu bewirken, dass Gott den Menschen grösser und wichtiger vor die Augen gestellt wird. Wenn wir daran denken und darüber sprechen, wie gross der Herr ist, hilft uns dies zu verstehen, wer wir ihm Verhältnis zu ihm sind. Gottes Wege und Gedanken sind so viel höher und grösser als unsere, und wir müssen uns selber und einander daran erinnern. Wir können in unseren Augen grösser als er werden, wenn wir nicht aufpassen.
Joe Stowell sagt: „Der Zweck unseres Lebens ist, andere sehen zu lassen, wie Gott ist, während sie seine Liebe durch uns beobachten und erfahren.“ Man könnte sagen, dass unser Leben wie ein Fenster ist, durch das andere Menschen Christus in uns leben sehen. Andere benutzten den Vergleich, dass wir wie Spiegel sind, die ihn und seine Liebe reflektieren. Wir könnten zur Liste hinzufügen, dass wir ein Vergrösserungsglas sind. Während wir leben, werden sein Charakter, sein Wille, und seine Wege für die Zuschauer klarer und grösser.
Während wir ein ruhiges und stilles Leben in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit führen (1. Timotheus 2,2), sollen wir das Fenster sauber halten, eine klare Reflektion zeigen und das Leben und die Liebe Jesu in uns erhöhen. Erhebe den Herrn, meine Seele!
von Tammy Tkach