Nach dem Zeugnis der Schrift ist Gott ein göttliches Wesen in drei ewigen, wesensgleichen, jedoch unterschiedlichen Personen - Vater, Sohn und Heiliger Geist. Er ist der einzig wahre Gott, ewig, unveränderlich, allmächtig, allwissend, allgegenwärtig. Er ist der Schöpfer des Himmels und der Erde, Erhalter des Universums und Heilsquell für den Menschen. Obschon transzendent, handelt Gott unmittelbar und persönlich am Menschen. Gott ist Liebe und unendliche Güte (Markus 12,29; 1. Timotheus 1,17; Epheser 4,6; Matthäus 28,19; 1. Johannes 4,8; 5,20; Titus 2,11; Johannes 16,27; 2. Korinther 13,13; 1. Korinther 8,4-6).
„Gott, der Vater, ist die erste Person der Gottheit, der Ursprungslose, von dem der Sohn vor ewiger Zeit gezeugt ist und von dem der Heilige Geist ewig ausgeht durch den Sohn. Der Vater, der alles Sichtbare und Unsichtbare durch den Sohn geschaffen hat, sendet den Sohn aus, damit wir das Heil erlangen, und schenkt den Heiligen Geist zu unserer Erneuerung und Annahme als Kinder Gottes“ (Johannes 1,1.14, 18; Römer 15,6; Kolosser 1,15-16; Johannes 3,16; 14,26; 15,26; Römer 8,14-17; Apostelgeschichte 17,28).
Gott ist nicht religiös, nett, „einer von uns”, ein Amerikaner, ein Kapitalist“ ist der Titel eines vor kurzem erschienen Buches. Es erörtert falsche Vorstellungen von Gott.
Es ist eine interessante Übung, zu untersuchen, wie unser Konstrukt [Gedankengebäude] von Gott durch unsere Familie und Freunde geformt wurde; durch Literatur und durch die Kunst; durch Fernsehen und Medien; durch Lieder und Folklore; durch unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse; und natürlich durch religiöse Erfahrungen und populäre Philosophie. Die Realität ist, dass Gott weder ein Konstrukt noch ein Konzept ist. Gott ist keine Idee, keine abstrakte Vorstellung unseres intelligenten Verstandes.
Aus Sicht der Bibel kommt alles, sogar unsere Gedanken und unsere Fähigkeit, Ideen zu entwickeln, von dem Gott, den wir nicht geschaffen haben, oder dessen Charakter und dessen Eigenschaften nicht von uns geformt wurden (Kolosser 1,16-17; Hebräer 1,3); der Gott, der einfach Gott ist. Gott hat weder Anfang noch Ende.
Am Anfang war keine menschliche Vorstellung von Gott, vielmehr war am [im] Anfang (ein zeitlicher Bezug, den Gott für unser begrenztes Verständnis benutzt) Gott (1. Mose 1,1; Johannes 1,1). Wir haben Gott nicht erschaffen, sondern Gott schuf uns nach seinem Bilde (1. Mose 1,27). Gott ist, daher sind wir. Der ewige Gott ist der Schöpfer aller Dinge (Apostelgeschichte 17,24-25); Jesaja 40,28, usw.) und nur durch seinen Willen existieren alle Dinge.
Viele Bücher spekulieren darüber, wie Gott ist. Zweifellos könnten wir mit einer Liste von Eigenschafts- und Hauptwörtern aufwarten, die unsere Ansicht, wer Gott ist und was er tut, beschreiben. Das Ziel dieses Studiums ist jedoch, Notiz davon zu nehmen, wie Gott in der Heiligen Schrift beschrieben wird, und zu besprechen, warum diese Beschreibungen für den Gläubigen von Bedeutung sind.
Gott besteht vor seiner Schöpfung (Psalm 90,2) und er „wohnt ewig“ (Jesaja 57,15). „Niemand hat Gott je gesehen“ (Johannes 1,18), und er ist nicht physisch, sondern „Gott ist Geist“ (Johannes 4,24). Er ist nicht durch Zeit und Raum begrenzt, und nichts ist vor ihm verborgen (Psalm 139,1-12; 1. Könige 8,27, Jeremia 23,24). Er „erkennt [weiss] alle Dinge“ (1. Johannes 3,20).
In 1. Mose 17,1 erklärt Gott dem Abraham: „Ich bin der allmächtige Gott“, und in Offenbarung 4,8 verkünden die vier lebendigen Wesen: „Heilig, heilig, heilig, ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt“. „Die Stimme des Herrn ergeht mit Macht, die Stimme der Herrn ergeht herrlich“ (Psalm 29,4).
Paulus weist Timotheus an: „Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen“ (1. Timotheus 1,17). Ähnliche Beschreibungen der Gottheit kann man in der heidnischen Literatur und in vielen nicht-christlichen religiösen Traditionen finden.
Paulus legt nahe, dass die Souveränität Gottes jedem offensichtlich sein sollte, wenn man die Wunder der Schöpfung betrachtet. „Denn“, so schreibt er, „Gottes unsichtbares Wesen, seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken“ (Römer 1,20).
Paulus’ Sicht ist ziemlich klar: Menschen „sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken (Römer 1,21) und sie schufen ihre eigenen Religionen und ihren Götzendienst. Er weist in Apostelgeschichte 17,22-31 auch darauf hin, dass Menschen in Bezug auf die göttliche Natur aufrichtig verwirrt sein können.
Gibt es zwischen dem christlichen Gott und anderen Gottheiten einen qualitativen Unterschied?
Aus biblischer Perspektive sind die Götzen, die antiken Götter der griechischen, römischen, mesopotamischen und anderer Mythologien, die Objekte der Anbetung in der Gegenwart und Vergangenheit, in keiner Weise göttlich, weil „der Herr, unser Gott, der Herr allein ist“ (5Mo 6,4). Es gibt keinen Gott ausser den wahren Gott (2. Mose 15,11; 1. Könige 8,23; Psalm 86,8; 95,3).
Jesaja erklärt, dass andere Götter „nichts sind“ (Jesaja 41,24), und Paulus bekräftigt, dass diese „so genannten Götter“ keine Göttlichkeit besitzen, weil es „keinen Gott als den einen gibt“, „einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind“ (1. Korinther 8,4-6). „Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen?“ fragt der Prophet Maleachi rhetorisch. Siehe auch Epheser 4,6.
Es ist wichtig für den Gläubigen, Gottes Majestät wertzuschätzen und vor dem einen Gott Ehrfurcht zu haben. Dies ist jedoch für sich allein nicht ausreichend. „Siehe, Gott ist gross und unbegreiflich, die Zahl seiner Jahre kann niemand erforschen“ (Hiob 36,26). Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen der Anbetung des biblischen Gottes und der Anbetung der so genannten Götter liegt darin, dass der biblische Gott möchte, dass wir ihn gründlich kennen, und auch er möchte uns persönlich und individuell kennen. Gott der Vater möchte mit uns nicht aus einer Distanz in Beziehung treten. Er ist „uns nahe“ und nicht „ein Gott, der weit weg ist“ (Jeremia 23,23).
Daher ist der Gott, nach dessen Bilde wir gemacht sind, eins [einer]. Eine Auswirkung, dass wir nach Gottes Ebenbild geschaffen sind, ist die Möglichkeit, dass wir wie er sein können. Aber wie ist Gott? Die Heilige Schrift widmet der Offenbarung, wer Gott ist und wie er ist, breiten Raum. Betrachten wir einige biblische Vorstellungen von Gott, und wir werden sehen, wie das Verständnis dessen, wie Gott ist, geistliche Eigenschaften anregt, die im Gläubigen in seiner oder ihrer Beziehung mit anderen Menschen entwickelt werden sollen.
Bezeichnenderweise weist die Heilige Schrift den Gläubigen nicht an, Gottes Bild im Sinne von Grösse, Allmacht, Allwissenheit usw. zu reflektieren. Gott ist heilig (Offenbarung 6,10; 1. Samuel 2,2; Psalm 78,4; 99,9; 111,9). Gott ist herrlich in seiner Heiligkeit (2. Mose 15,11). Viele Theologen definieren Heiligkeit als den Seinszustand, für göttliche Zwecke ausgesondert oder geweiht zu sein. Heiligkeit ist die ganze Sammlung von Eigenschaften, die definieren, wer Gott ist, und die ihn von falschen Göttern unterscheiden.
Hebräer 2,14 sagt uns, dass ohne Heiligkeit „niemand den Herrn sehen wird“; „… sondern wie der, euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel“ (1. Petrus 1,15-16; 3. Mose 11,44). Wir sollen an „seiner Heiligkeit Anteil erlangen“ (Hebräer 12,10). Gott ist Liebe und voller Barmherzigkeit (1. Johannes 4,8; Psalm 112,4; 145,8). Die obige Passage im 1. Johannesbrief sagt, dass diejenigen, die Gott kennen, durch ihre ausstrahlende Anteilnahme für andere identifiziert werden können, weil Gott Liebe ist. Liebe blühte innerhalb der Gottheit „vor der Grundlegung der Welt“ (Johannes 17,24), weil Liebe die innewohnende Natur Gottes ist.
Weil er Barmherzigkeit [Mitgefühl] zeigt, sollen wir einander auch Barmherzigkeit erweisen (1. Petrus 3,8, Sacharja 7,9). Gott ist gnädig, barmherzig, vergebend (1. Petrus 2,3; 2. Mose 34,6; Psalm 86,15; 111,4; 116,5).
Ein Ausdruck von Gottes Liebe ist „seine grosse Güte“ (Kl 3,2). Gott ist bereit „zu vergeben, er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von grosser Güte“ (Nehemia 9,17). „Bei dir aber, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung. Denn wir sind abtrünnig geworden“ (Daniel 9,9).
„Der Gott aller Gnade“ (1. Petrus 5,10) erwartet, dass seine Gnade ausgestreut wird (2. Korinther 4,15), und dass Christen seine Gnade und Vergebung im Umgang mit anderen widerspiegeln (Epheser 4,32). Gott ist gut (Lukas 18,19; 1Chr 16,34; Psalm 25,8; 34,8; 86,5; 145,9).
„Alle gute und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts“ (Jakobus 1,17).
Der Empfang von Gottes Güte ist eine Vorbereitung für Reue – „oder verachtest du den Reichtum seiner Güte… Weisst du nicht, dass dich Gottes Güte zur Busse leitet“ (Römer 2,4)?
Der Gott, der in der Lage ist, „überschwänglich zu tun über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen“ (Epheser 3,20), sagt dem Gläubigen, „allen Menschen Gutes zu tun“, denn wer Gutes tut, ist von Gott (3Johannes 11).
Natürlich ist Gott viel mehr als physische Sprache beschreiben kann. „Seine Grösse ist unausforschlich“ (Psalm 145,3). Wie können wir Ihn kennen lernen und sein Bild widerspiegeln? Wie können wir sein Verlangen erfüllen, dass wir heilig, liebevoll, voll von Mitgefühl, gnädig, barmherzig, vergebend und gut sind?
Gott, „bei dem keine Veränderung ist, noch Wechsel des Lichts und der Finsternis“ (Jakobus 1,17) und dessen Charakter und dessen von Gnade erfülltes Vorhaben sich nicht ändern (Mal 3,6), hat für uns einen Weg eröffnet. Er ist für uns, und verlangt danach, dass wir seine Kinder werden (1. Johannes 3,1).
Hebräer 1,3 informiert uns, dass Jesus, der seit ewigen Zeiten gezeugte Sohn Gottes, die genaue Widerspiegelung von Gottes innerem Wesen ist – „das Ebenbild seiner Person“ (Hebräer 1,3). Wenn wir ein greifbares Bild vom Vater benötigen – Jesus ist es. Er ist das „Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kolosser 1,15).
Christus sagte: „Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will“ (Matthäus 11,27).
Der Weg, Gott kennen zu lernen ist durch seinen Sohn. Die Heilige Schrift offenbart, wie Gott ist, und dies ist für den Gläubigen von Bedeutung, weil wir nach Gottes Ebenbild geschaffen wurden.
James Henderson