Die Minen König Salomons (Teil 16)
Vor Kurzen habe ich mein Elternhaus und meine Schule besucht. Erinnerungen kamen zurück und ich sehnte mich wieder nach der guten alten Zeit. Doch diese Tage sind vorbei. Der Kindergarten fing an und hörte wieder auf. Schulabschluss bedeutete, sich zu verabschieden und neue Lebenserfahrungen zu begrüssen. Manche dieser Erfahrungen waren aufregend, andere eher schmerzhaft und sogar angsteinflössend. Doch ob gut oder schlecht, kurz oder lang, eines habe ich gelernt: auf dem Weg zu bleiben, denn die damit verbundenen Veränderungen sind ein natürlicher Teil unseres Lebens.
Das Konzept der Reise ist auch in der Bibel zentral. Die Bibel beschreibt das Leben als einen Weg mit unterschiedlichen Zeiten und Lebenserfahrungen, die einen Anfang und ein Ende haben. Die Bibel spricht hier von einem Wandeln. Noah und Enoch wandelten mit Gott(1. Mose 5,22-24; 6,9). Als Abraham 99Jahre alt war, sagte Gott, dass er vor ihm wandeln soll (1. Mose 17,1). Viele Jahre später wandelten die Israeliten auf dem Weg aus der ägyptischenSklaverei ins gelobte Land.
Im Neuen Testament ermahnt Paulus die Christen, in der Berufung, zu der sie berufen sind, würdig zu leben (Epheser 4,1). Jesus sagte, er selbst sei der Weg und lädt uns ein, ihm nachzufolgen. Die frühen Gläubigen nannten sich selbst die Anhänger des neuen Weges (Apostelgeschichte 9,2). Es ist interessant, dass die meistenReisen, die in der Bibel beschrieben sind, damit zu tun haben, mit Gott zu wandeln. Deshalb: gehen Sie im Gleichschritt mit Gott und wandeln Sie mit ihm durch Ihr Leben.
Die Bibel legt grossen Wert auf das Unterwegs-sein. Deshalb sollte es uns nicht überraschen, dass sich ein bekannter Spruch diesem Thema widmet: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ (Sprüche 3,5-6)
„Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen“, schreibt Salomo in Vers 5„und verlass dich nicht auf deinen Verstand“ und „in allen deinen Wegen“ gedenke ihm. Wege bedeutet hier Reisen. Wir haben alle unsere persönlichenReisen, das sind Reisen auf dieser grossen Lebensreise. Reisen, die sich mit Reisen anderer Menschen kreuzen. Reisen beinhalten wechselnde Beziehungen und Zeiten von Krankheit und Gesundheit. Reisen beginnen und Reisen enden.
In der Bibel erfahren wir von vielen persönlichen Reisen von Menschen, wie zum Beispiel von Mose, Josef und David. Der Apostel Paulus war auf derReise nach Damaskus, als er mit dem auferstandenen Jesus konfrontiert wurde. Innerhalb weniger Momente hat sich die Richtung seiner Lebensreise dramatisch geändert – auf meh rals eine Weise. So sind manche Reisen. Wir planen sie nicht. Gestern ging es noch in die eine Richtung und heute hat sich alles geändert.Paulus begann seine Reise als ein vehementer Gegner des christlichen Glaubens voller Bitterkeit undHass und einem Willen die Christenheit zu zerstören. Er beendete seine Reise nicht nur als Christ, sondern als der Mann, der auf vielen verschiedenen und herausfordernden Reisen die gute Nachricht von Christus auf der Welt verbreitet hat. Was ist mit Ihrer Reise? Wohin sind Sie unterwegs?
Das Herz und nicht der Kopf
Im sechsten Vers finden wir eine Antwort darauf: „gedenke.“ Das hebräische Wort jada bedeutet kennen oder wissen. Es ist ein Wort von grosser Bedeutung und beinhaltet jemanden durch Beobachten, Reflektieren und Erfahren ganz durchdringend kennen zu lernen. Das Gegenteil hierzu wäre, jemanden über eine Drittperson kennen zu lernen. Es ist der Unterschied zwischen der Beziehung, die ein Student zu dem Stoff, den er studiert, hat – und der Beziehung zwischen Ehepartnern. DiesesWissen über Gott, findet sich nicht in erster Linie in unserem Kopf, sondern vor allem in unserem Herzen.
Salomo sagt also, dass Sie Gott kennenlernen (jada), wenn Sie mit ihm ihren Lebensweg gehen. Dieses Ziel ist immer während und es geht darum, Jesus auf dieser Reise kennen zu lernen und Gott in allen Wegen zu gedenken. Auf allen geplanten und ungeplanten Reisen, auf Reisen, die sich als Sackgasse erweisen, weil Sie die falsche Richtung eingeschlagen haben. Jesus möchte Sie auf die alltäglichen Reisen des ganz normalen Lebens begleiten und Ihnen ein Freund sein.
Wie erhalten wir ein solches Wissen von Gott? Warum lernen Sie nicht von Jesus und suchen sich einen ruhigen Ort, weg von den Gedanken und von Dingen des Tages, an dem Sie Tag fürTag eine Zeit vor Gott verweilen?Warum schalten Sie nicht den Fernseher oder das Handy für eine halbe Stunde aus? Nehmen Sie sich Zeit mit Gott allein zu sein, auf ihn zu hören, in ihm zu ruhen, zu reflektieren und zu ihm zu beten (Psalm 37,7). Ich möchte Sie ermutigen, dass Sie sich Eph3,19 zu Ihrem persönlichen Lebensgebet machen. Paulus betet dafür: „die Liebe Gottes zu erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit wir erfüllt werden mit der ganzen Gottesfülle.
“Salomo sagt, dass Gott uns führen wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Weg, den wir mit Gott gehen, ein einfacher wird, ohne Schmerz, Leid und Unsicherheit. Auch in schwierigen Zeiten wird Gott Sie durch seine Gegenwart und Kraft nähren, ermutigen und segnen.
Vor Kurzen nannte mich meine Enkelin zum ersten Mal Opa. Ich sagte zu meinem Sohn scherzhaft, „Es war doch erst letzten Monat, als ich ein Teenager war. Letzte Woche war ich ein Vater und jetzt bin ich Grossvater – wo ist nur die Zeit geblieben?“ Das Leben vergeht wie im Flug. Aber jeder Teil des Lebens ist eine Reise und was auch immer gerade in Ihrem Leben geschieht, es ist Ihre Reise. Gott auf dieser Reise zu kennen, das ist Ihr Ziel.
von Gordon Green