Es gibt einen hervorstechenden Vers im Neuen Testament, in dem der Apostel Paulus vom Kreuz Christi als einer Torheit für die Griechen und einem Ärgernis für die Juden spricht (1. Korinther 1,23). Man kann leicht verstehen, warum er diese Aussage macht. Schliesslich waren nach Ansicht der Griechen Kultiviertheit, Philosophie und Bildung ein erhabenes Streben. Wie könnte ein Gekreuzigter denn überhaupt Erkenntnis vermitteln?
Für den jüdischen Verstand war es ein Schrei und ein Verlangen frei zu sein. In ihrer Geschichte waren sie von zahlreichen Mächten angegriffen und oft von Besatzungsmächten gedemütigt worden. Ob es die Assyrer, die Babylonier oder die Römer waren, Jerusalem war wiederholt geplündert und seine Bewohner heimatlos gemacht geworden. Was würde sich ein Hebräer mehr gewünscht haben, als jemanden, der sich ihrer Sache annahm und den Feind gänzlich zurückschlagen würde? Wie konnte ein Messias, der gekreuzigt wurde, denn überhaupt irgendeine Hilfe sein?
Für den Griechen war das Kreuz eine Torheit. Für den Juden, war es ein Ärgernis, ein Stein des Anstosses. Was gibt es in Bezug auf das Kreuz Christi, da sich so entschieden allem wider¬setzte, was Macht genoss? Die Kreuzigung war erniedrigend, beschämend. Sie war so erniedrigend, dass die Römer, die in der Kunst der Folter so spezialisiert waren, ihren eigenen Bürgern garantierten, dass ein Römer niemals gekreuzigt würde. Aber sie war nicht nur erniedrigend, sie war auch qualvoll. In der Tat, das englische Wort excruciating (qualvoll), kommt von zwei lateinischen Wörtern: „ex cruciatus“ oder „aus dem Kreuz“. Die Kreuzigung war das bezeichnende Wort für Qual.
Bringt uns das nicht zum Innehalten? Denken Sie daran – Erniedrigung und Qual. Dies war der Weg, den Jesus wählte, um uns seine rettende Hand auszustrecken. Sehen Sie, das, was wir Sünde nennen, was wir aber tragischerweise so bagatellisieren, zerbricht die Würde, für die wir geschaffen wurden. Sie bringt Erniedrigung für unser Wesen und Schmerz für unser Dasein. Sie trennt uns von Gott.
Am Karfreitag, vor zweitausend Jahren, nahm Jesus die äusserste Erniedrigung auf sich, und den äussersten Schmerz, um uns zur Würde einer Beziehung mit Gott und zur Heilung unserer Seele zurückzubringen. Werden Sie sich daran erinnern, dass dies für Sie getan wurde und werden Sie seine Gabe annehmen?
Dann werden Sie entdecken, dass es die Sünde ist, die Torheit ist. Unsere grösste Schwäche ist nicht ein Feind von aussen, sondern der Feind von innen. Es ist unser eigener schwacher Wille, der uns zum Straucheln bringt. Aber Jesus Christus befreit uns von der Torheit der Sünde und von der Schwäche unseres eigenen Ichs.
Die ist der eigentliche Grund, warum der Apostel weiter ausführte, dass er Jesus Christus als den Gekreuzigten predigte, der die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes war. Kommen Sie zum Kreuz und entdecken Sie seine Kraft und Weisheit.
von Ravi Zacharias