KURZ-GEDANKEN
Zu schön um wahr zu sein
Die meisten Christen glauben dem Evangelium nicht – sie denken, das Heil sei nur zu erlangen, wenn man es sich durch Glauben und moralisch einwandfreies Leben verdient. „Man bekommt im Leben nichts geschenkt.” „Wenn es zu schön klingt, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich auch nicht wahr.“ Diese wohl bekannten Tatsachen des Lebens werden durch persönliche Erfahrungen jedem von uns immer wieder eingebläut. Aber die christliche Botschaft hält dagegen. Das Evangelium ist wahrhaftig mehr als schön. Es bietet ein Geschenk an.
Der verstorbene trinitarische Theologe Thomas Torrence hat es so ausgedrückt: "Jesus Christus starb gerade deshalb für Sie, weil Sie sündhaft und ganz und gar seiner unwürdig sind und hat Sie dadurch sich zu eigen gemacht, noch vor und unabhängig von Ihrem Glauben an ihn. Er hat Sie durch seine Liebe derart an sich gebunden, dass er Sie nie loslassen wird. Selbst wenn Sie ihn ablehnen und sich selbst in die Hölle schicken, so wird doch seine Liebe nie aufhören". (The Mediation of Christ [Die Fürsprache Jesu Christi], Colorado Springs, CO: Helmers & Howard, 1992, Seite 94).
In der Tat, das klingt zu schön, um wahr zu sein! Vielleicht ist das der Grund, warum die meisten Christen, es nicht wirklich glauben. Vielleicht ist das der Grund, weshalb die meisten Christen denken, dass nur diejenigen das Heil erlangen, die es sich durch Glauben und ein…
Weiterlesen ➜Die Weisheit Gottes
Es gibt einen hervorstechenden Vers im Neuen Testament, in dem der Apostel Paulus vom Kreuz Christi als einer Torheit für die Griechen und einem Ärgernis für die Juden spricht (1Kor 1,23). Man kann leicht verstehen, warum er diese Aussage macht. Schliesslich waren nach Ansicht der Griechen Kultiviertheit, Philosophie und Bildung ein erhabenes Streben. Wie könnte ein Gekreuzigter denn überhaupt Erkenntnis vermitteln?
Für den jüdischen Verstand war es ein Schrei und ein Verlangen frei zu sein. In ihrer Geschichte waren sie von zahlreichen Mächten angegriffen und oft von Besatzungsmächten gedemütigt worden. Ob es die Assyrer, die Babylonier oder die Römer waren, Jerusalem war wiederholt geplündert und seine Bewohner heimatlos gemacht geworden. Was würde sich ein Hebräer mehr gewünscht haben, als jemanden, der sich ihrer Sache annahm und den Feind gänzlich zurückschlagen würde? Wie konnte ein Messias, der gekreuzigt wurde, denn überhaupt irgendeine Hilfe sein?
Für den Griechen war das Kreuz eine Torheit. Für den Juden, war es ein Ärgernis, ein Stein des Anstosses. Was gibt es in Bezug auf das Kreuz Christi, da sich so entschieden allem wider¬setzte, was Macht genoss? Die Kreuzigung war erniedrigend, beschämend. Sie war so erniedrigend, dass die Römer, die in der Kunst der Folter so spezialisiert waren, ihren eigenen Bürgern garantierten, dass ein Römer niemals gekreuzigt würde.…
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