Wünschen Sie sich, dass Jesus bald zurückkehren wird? Erhoffen Sie sich das Ende des Elends und der Bosheit, die wir um uns herum sehen und Gott eine Zeit einläuten wird, wie Jesaja sie prophezeite: «Man wird weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land ist voll Erkenntnis des Herrn wie Wasser das Meer bedeckt?» (Jesaja 11,9).
Die Autoren des Neuen Testaments lebten in Erwartung des zweiten Kommens Jesu, damit er sie aus der gegenwärtigen bösen Zeit befreit: «Jesus Christus, der sich selbst für unsre Sünden geopfert hat, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unseres Vaters» (Galater 1,4). Sie ermahnten Christen, sich geistig vorzubereiten und moralisch wachsam zu sein, in dem Wissen, dass der Tag des Herrn unerwartet und ohne Vorwarnung kommt: «Ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht» (1. Thessalonicher 5,2).
Zu Jesu Lebzeiten waren die Menschen wie heute gespannt, wann das Ende kommen würde, damit sie sich darauf vorbereiten konnten: «Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?» (Matthäus 24,3). Gläubige haben seitdem die gleiche Frage, wie werden wir wissen, wann unser Meister zurückkehren wird? Sagte Jesus, wir sollten nach den Zeichen der Zeit Ausschau halten? Jesus weist auf ein anderes Bedürfnis hin, ungeachtet von den Zeiten der Geschichte bereit und wachsam zu sein.
Jesu Antwort auf die Frage der Jünger erweckt Bilder der vier Reiter der Apokalypse (siehe Offenbarung 6,1-8), die seit Jahrhunderten die Phantasie prophetischer Schriftsteller beflügelt haben. Falsche Religion, Krieg, Hungersnot, tödliche Krankheit oder Erdbeben: «Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen. Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn es muss geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort» (Matthäus 24,5-7).
Einige sagen, wenn wir sehen, dass Krieg, Hunger, Krankheit und Erdbeben zunehmen, ist das Ende nahe. Angeregt durch die Vorstellung, dass die Dinge vor der Wiederkunft Christi wirklich schlimm werden, haben die Fundamentalisten in ihrem Eifer für die Wahrheit versucht, die Endzeit-Aussagen im Buch der Offenbarung zu konkretisieren.
Aber was sagte Jesus? Er spricht vielmehr über den ständigen Zustand der Menschheit in der Geschichte der letzten 2000 Jahre. Es hat viele Betrüger gegeben und wird es auch immer geben, bis er wiederkommt. Es gab Kriege, Hungersnöte, Naturkatastrophen und Erdbeben an verschiedenen Orten. Hat es seit der Zeit Jesu eine Generation gegeben, die von diesen Ereignissen verschont wurde? Diese prophetischen Worte Jesu finden in jedem Zeitalter der Geschichte ihre Erfüllung.
Dennoch schauen die Menschen heute wie früher auf die Weltereignisse. Einige behaupten, dass sich die Prophezeiungen entfalten und das Ende nahe ist. Jesus sagte: «Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn es muss geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende» (Matthäus 24,6).
Bedauerlicherweise wird ein sensationelles Endzeitszenario über Fernsehen, Radio, Internet und Zeitschriften gepredigt. Häufig wird es für die Evangelisation benutzt, um die Menschen zum Glauben an Jesus Christus zu bewegen. Jesus selbst brachte die gute Nachricht vor allem durch Liebe, Güte, Barmherzigkeit und Geduld. Schauen Sie sich die Beispiele in den Evangelien an und überzeugen Sie sich selbst.
Paulus erklärt: «Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weisst du nicht, dass dich Gottes Güte zur Busse leitet?» (Römer 2,4). Es ist Gottes Güte, die sich durch uns für andere ausdrückt, nicht die Angst, die die Menschen zu Jesus bringt.
Jesus wies auf die Notwendigkeit hin, sicherzustellen, dass wir geistlich für seine Rückkehr bereit sind, wann immer es sein wird. Jesus sagte: «Das sollt ihr aber wissen: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so liesse er nicht in sein Haus einbrechen. Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint» (Lukas 12,39-40).
Das war sein Schwerpunkt. Das ist wichtiger als zu versuchen, etwas festzusetzen, das über das menschliche Wissen hinausgeht. «Von dem Tage aber und von der Stunde weiss niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater» (Matthäus 24,36).
Manche Menschen setzen ihren Schwerpunkt darauf, besser informiert als die Engel sein zu wollen, anstatt sich richtigerweise auf das Kommen Jesu vorzubereiten. Wir sind vorbereitet, wenn wir es zulassen, dass Jesus durch uns und in uns lebt, genauso, wie sein Vater durch ihn und in ihm lebt: «An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch» (Johannes 14,20).
Um diesen Punkt für seine Jünger zu bekräftigen, verwendete Jesus verschiedene Illustrationen und Analogien. Zum Beispiel: «Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird es sein beim Kommen des Menschensohns» (Matthäus 24,37). Zur Zeit Noahs gab es keine Anzeichen einer bevorstehenden Katastrophe. Keine Gerüchte über Kriege, Hungersnöte und Krankheiten. Keine drohenden Wolken am Horizont, nur plötzlicher starker Regen. Relativ friedlicher Wohlstand und moralische Verderbtheit schienen Hand in Hand gegangen zu sein. «Sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns» (Matthäus 24,39).
Was sollen wir aus dem Beispiel von Noah lernen? Die Wettermuster betrachten und nach Anzeichen Ausschau halten, die uns über ein Datum informieren könnten, von dem die Engel nichts wissen? Nein, es erinnert uns eher daran, vorsichtig und besorgt zu sein, dass wir von unseren Ängsten des Lebens nicht beschwert werden: «Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Saufen und mit täglichen Sorgen und dieser Tag nicht plötzlich über euch komme wie ein Fallstrick» (Lukas 21,34).
Lassen Sie sich von dem Heiligen Geist leiten. Seien Sie grosszügig, heissen Sie Fremde willkommen, besuche Sie die Kranken, lassen Sie Jesus durch Sie wirken, damit ihre Nächsten seine Liebe erkennen können! «Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über sein Gesinde gesetzt hat, dass er ihnen zur rechten Zeit Speise gebe? Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht» (Matthäus 25,45-46).
Wir wissen, dass Christus in uns lebt (Galater 2,20), dass sein Reich in uns und in seiner Kirche begonnen hat, dass es die Verkündigung der guten Botschaft gibt, die jetzt getan werden soll, wo immer wir leben. «Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld» (Römer 8,24-25). Wir warten in Geduld in der Hoffnung auf die Rückkehr unseres Herrn.
«Es ist aber nicht so, dass der Herr seine versprochene Wiederkehr hinauszögert, wie manche meinen. Nein, er wartet, weil er Geduld mit uns hat. Denn er möchte nicht, dass auch nur ein Mensch verloren geht, sondern dass alle Busse tun (bereuen, ihre Lebensweise ändern) und zu ihm umkehren» (2. Petrus 3,9).
Der Apostel Petrus gibt Anweisung, wie wir uns in der Zwischenzeit zu verhalten haben: «Darum, ihr Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet» (2. Petrus 3,14).
Wann wird Jesus wiederkommen? Er lebt schon jetzt durch den Heiligen Geist in Ihnen, wenn Sie Jesus als Ihren Heiland und Erlöser angenommen haben. Wann er mit Macht und Herrlichkeit auf diese Welt zurückkommt, wissen nicht einmal die Engel und wir auch nicht. Konzentrieren wir uns vielmehr, wie wir die Liebe Gottes, die durch Jesus Christus in uns wohnt, für unsere Mitmenschen sichtbar machen können und warten in Geduld, bis Jesus wiederkommt!
von James Henderson