Zu schön um wahr zu sein
Die meisten Christen glauben dem Evangelium nicht – sie denken, das Heil sei nur zu erlangen, wenn man es sich durch Glauben und moralisch einwandfreies Leben verdient. „Man bekommt im Leben nichts geschenkt.” „Wenn es zu schön klingt, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich auch nicht wahr.“ Diese wohl bekannten Tatsachen des Lebens werden durch persönliche Erfahrungen jedem von uns immer wieder eingebläut. Aber die christliche Botschaft hält dagegen. Das Evangelium ist wahrhaftig mehr als schön. Es bietet ein Geschenk an.
Der verstorbene trinitarische Theologe Thomas Torrence hat es so ausgedrückt: "Jesus Christus starb gerade deshalb für Sie, weil Sie sündhaft und ganz und gar seiner unwürdig sind und hat Sie dadurch sich zu eigen gemacht, noch vor und unabhängig von Ihrem Glauben an ihn. Er hat Sie durch seine Liebe derart an sich gebunden, dass er Sie nie loslassen wird. Selbst wenn Sie ihn ablehnen und sich selbst in die Hölle schicken, so wird doch seine Liebe nie aufhören". (The Mediation of Christ [Die Fürsprache Jesu Christi], Colorado Springs, CO: Helmers & Howard, 1992, Seite 94).
In der Tat, das klingt zu schön, um wahr zu sein! Vielleicht ist das der Grund, warum die meisten Christen, es nicht wirklich glauben. Vielleicht ist das der Grund, weshalb die meisten Christen denken, dass nur diejenigen das Heil erlangen, die es sich durch Glauben und ein moralisch einwandfreies Leben verdienen.
Die Bibel jedoch sagt, dass Gott uns bereits alles gegeben hat – Gnade, Gerechtigkeit und Heil – durch Jesus Christus. Wir können nichts dazu beitragen. Dieses vollkommene Sich-Einsetzen für uns, diese unbeschreibliche Liebe, diese bedingungslose Gnade, das alles könnten wir nicht mal hoffen, uns in tausend Leben zu verdienen.
Die meisten von uns denken immer noch, dass es beim Evangelium hauptsächlich darum geht, sein Verhalten zu verbessern. Wir glauben, dass Gott nur diejenigen liebt, die „sich gerade aufrichten und den richtigen Weg einschlagen“. Aber nach der Bibel geht es beim Evangelium nicht um die Verbesserung des Verhaltens. In 1. Joh. 4,19 steht, dass es beim Evangelium um die Liebe geht – nicht, dass wir Gott lieben, sondern, dass er uns liebt. Wir wissen alle, dass Liebe nicht mit Zwang oder durch Gewalt oder mittels Gesetzen oder Verträgen herbeigeführt werden kann. Sie kann nur freiwillig gegeben und freiwillig angenommen werden. Gott gibt sie gern und möchte, dass wir sie offen annehmen, auf das Christus in uns lebe und uns befähigt, ihn und einander zu lieben.
In 1. Korinther 1,30 steht Jesus Christus ist unsere Gerechtigkeit, unsere Heiligung und unsere Erlösung. Wir können ihm keine Gerechtigkeit anbieten. Stattdessen vertrauen wir ihm, alles für uns zu sein, worin wir kraftlos sind. Weil er uns zuerst geliebt hat, sind wir von unseren selbstsüchtigen Herzen frei geworden, um ihn und einander zu lieben.
Gott liebte Sie bereits, bevor Sie überhaupt geboren wurden. Er liebt Sie, obwohl Sie ein Sünder sind. Er wird nie aufhören, Sie zu lieben, auch wenn Sie jeden Tag darin versagen, nach seiner gerechten und wohlgefälligen Verhaltensweise zu leben. Das ist die gute Nachricht – die Wahrheit des Evangeliums.
von Joseph Tkach